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Bekämpfung von Thripsen

Bekämpfung von Thripsen

Thripse sind bei Gartenbaubetrieben gefürchtet, aber auch deine Zimmerpflanze zu Hause kann von Thripsen betroffen sein. Es sind schwierig zu bekämpfende kleine Insekten! Thripse werden auch Fransenflügler (Thysanoptera), Gewitterfliegen oder Blasenfüße genannt und sie lieben Feuchtigkeit und Wärme. Wir möchten unser Wissen über Thripse mit dir teilen und dir in diesem Blog erklären, was du zur Vorbeugung und Bekämpfung dieser Schädlinge tun kannst.

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5 Minuten Lesezeit

Thripse erkennen

Thripse sind so klein, nur maximal 1 mm groß, dass du sie ohne Lupe nicht erkennen kannst und nur sehr kleine Linien oder Punkte auf einem Blatt siehst. Um sicher zu sein, dass du es mit diesem Schädling zu tun hast, kannst du vorsichtig die winzigen Punkte berühren, dann bewegen sich die Thripse. Es gibt weltweit etwa 5.500 bekannte Arten von Thripsen. Es sind längliche Insekten und können schwarz, braun, gelb, transparent (weiß) oder schwarz-weiß gestreift sein. Sie haben kleine Flügel mit Fransen auf dem Rücken, weshalb sie auch Fransenflügler genannt werden, aber sie sind keine guten Flieger. Die Thripse nutzen geschickt Windverhältnisse und Luftströmungen, um sich in der Luft vorwärts zu bewegen. Das reicht leider aus, um von Pflanze zu Pflanze zu gelangen und dabei sind sie nicht wählerisch, der Thrips mag alle Pflanzen! Allerdings bevorzugen sie Pflanzen mit dünnen Blättern, daher bleiben Kakteen und Sukkulenten eher frei von diesen Schädlingen. Sie sind in der Lage, die lappenartigen Endglieder ihrer Füße aufzublasen, um einen besseren Halt auf der glatten Blattoberfläche zu haben. Diese sogenannten Haftblasen sorgen für den Beinamen Blasenfüße.

Mit welcher Thripsart du es zu tun hast, spielt keine große Rolle, der Schaden und die Behandlung sind dieselben.

Woher kommen die Thripse?

Thripse gelangen durch deine Kleidung oder den Wind in dein Haus. Wie bereits erwähnt, sind Thripse nicht wählerisch, also sind all deine Zimmerpflanzen gefährdet. Allerdings mögen die Thripse besonders warme Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit. In trockener Hitze vermehren sie sich viel schneller als in feuchter Kälte. Wenn es zu kalt ist, verkriechen sich die Thripse zum "Winterschlaf" unten in die Erde und sind dann überhaupt nicht mehr aktiv.

Wie vermehren sich Thripse?

Die Thrips-Weibchen legen ihre Eier in das Blattgewebe. Diese Eier schlüpfen nach 8 Tagen und die Larven leben in Gruppen zusammen. Wenn sie älter werden, verteilen sie sich. Ein Thrips entwickelt sich in mehreren Stadien: vom Ei zur Larve, zur Vorpuppe und zur Puppe. Danach ist er ein erwachsener Thrips mit Flügeln. Die Puppen findet man an dunklen Orten oder unter der Erde. Der gesamte Prozess vom Ei bis zum Thrips dauert etwa 10 bis 30 Tage, je nach Temperatur. Je wärmer, desto schneller geht es. Ein erwachsener Thrips lebt etwa 75 Tage und ein Weibchen legt 2 bis 5 Eier pro Tag. Dafür braucht sie nicht einmal einen männlichen Thrips! Erkennst du das Problem für deine Pflanzen?

Was machen Thripse?

Die Thripse gehören zur Gruppe der Pflanzensauger (Phytophage), das heißt sie ernähren sich von Pflanzensäften und stechen mit ihren Mundwerkzeugen die Blätter an, um die Zellen auszusaugen. Dadurch entstehen graue, silberne oder goldfarbene Flecken auf deinen Blättern. Die dunkelgrünen Flecken auf diesem verfärbten Blattstück enthalten die Ausscheidungen der Thripse. Sie fressen auch Pollen und konzentrieren sich hauptsächlich auf weiche Teile der Pflanze, wie neue Blätter, Knospen und Blüten.

Die Pflanze wird durch den Verlust ihrer Säfte geschwächt. Es bilden sich weniger neue Blätter und die Blätter können durch die Schäden der Thripse sogar ganz vertrocknen. Die Blüten verfärben oder verformen sich und der Befall kann zu einer seltsamen Verzweigung führen, wodurch die Pflanze seltsame Wucherungen entwickeln kann. Thripse tragen auch Viren, die auf die Pflanze übertragen werden können. Das kann deine Pflanze töten.

ZimmerpflanzenZimmerpflanzen

Thripse können auch gefährlich werden für den Menschen

Thripse können Viren mit sich tragen und diese auch auf den Menschen übertragen. Sie können also Viruserkrankungen übertragen und somit auch dem Menschen schaden. In seltenen Fällen können sie Menschen auch stechen. Wir empfehlen daher, bei der Bekämpfung von Thripsen immer Handschuhe zu tragen.

Vorbeugung gegen Thripse

Schädlinge wie Thripse sind nicht immer leicht zu bekämpfen. Oft wird man sich der Gefahr erst bewusst, wenn es schon zu spät ist. Trotzdem ist es gut zu wissen, was du tun kannst, um deine Pflanzen zu schützen.

Halte deine Pflanzen stark und gesund

Für alle Schädlinge und Pflanzenkrankheiten ist der beste Schutz immer eine gesunde Pflanze. Eine gesunde Pflanze hat den richtigen Standort, bekommt genug (aber nicht zu viel) Wasser und wird richtig gedüngt wenn sie sie braucht. Zugluft, Staunässe und trockene Heizungsluft sind Übeltäter, die du bei deinen Zimmerpflanzen vermeiden solltest. Kümmere dich gut um deine Pflanzen, dann wachsen sie am besten und sind am schönsten. Wenn deine Pflanzen von Thripsen befallen werden, haben sie die Kraft, sich schnell zu erholen. Vorausgesetzt, du kannst die Thripse loswerden ...
Das Bestreichen der Pflanzenblätter mit Neem-Öl hat sich übrigens auch als eine geeignete Methode zur Vorbeugung von Thripsen erwiesen. Tränke ein Wattestäbchen mit dem Öl und bestreiche damit die Blätter deiner Pflanzen. 

Luftfeuchtigkeit in Innenräumen

Eine Monstera besprühenEine Monstera besprühen

Thripse lieben trockene Luft. In einem Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit wirst du also viel weniger Thripse antreffen, und deine tropischen Zimmerpflanzen werden das zu schätzen wissen! Besprühe deine Pflanzen jede Woche mit einem Pflanzensprüher. Auch Untertassen mit Wasser auf der Heizung erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Raum. Und wer erinnert sich auch noch an die mehr oder weniger hübschen Behälter, die man - mit Wasser gefüllt - an die Heizung hängen kann, damit dort das Wasser gleichmäßig verdampft? Auch diese sind durchaus eine Empfehlung zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Ein schöner Zimmerspringbrunnen ist aber natürlich genauso gut geeignet und zweifelsohne dekorativer.

Lies hier alles zum Einfluss von Luftfeuchtigkeit auf deine Zimmerpflanzen.

Pflanzensprüher

Thripse bekämpfen

Sobald du Veränderungen an deinen Pflanzen bemerkst, die auf einen Befall mit Thripsen schließen lassen, musst du so schnell wie möglich Maßnahmen ergreifen. Weil sie so schnell fliegen und sich vermehren können, wirst du sonst bald einen Befall auf allen deinen Pflanzen haben. Zugegeben, es ist sehr schwierig, Thripse loszuwerden, aber Ausdauer siegt.

Pflanze in Quarantäne

Siehst du Thripse auf deiner Pflanze? Dann stelle die Pflanze so schnell wie möglich in einen anderen Raum, in dem keine Pflanzen stehen. Das ist vorzugsweise ein Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit. Wenn du einen Schuppen oder einen anderen Raum wählst, in dem es relativ kühl ist, sei vorsichtig: Nur weil du keine Thripse mehr siehst, heißt das nicht, dass sie auch wirklich weg sind. Sie können sich auch in der Erde versteckt haben und kommen erst dann wieder raus, wenn die Temperaturen für sie wieder angenehmer sind.

Thripse an der frischen Luft

Wenn es draußen nicht zu kalt ist, kannst du eine befallene Zimmerpflanze eine Zeit lang nach draußen stellen. Stelle sie windgeschützt auf und achte gut auf die (Nacht-)Temperatur. Schließlich werden Regen und Kälte die Schädlinge vertreiben. Zudem gibt es draußen mehr natürliche Feinde die sich des Problems annehmen.

Zimmerpflanzen im WasserZimmerpflanzen im Wasser

Die Erde austauschen oder ganz weglassen

Da sich Thripse auch in deiner Blumenerde wohlfühlen, empfiehlt es sich, die gesamte Erde einer befallenen Pflanze auszutauschen und alle alten Erdereste gründlich von der Pflanze zu spülen. Dann ist es praktisch, wenn du deine Pflanze für eine Weile ins Wasser stellst, damit das Ungeziefer sich nicht weiter verstecken kann. Die Technik, eine Pflanze im Wasser wachsen zu lassen, nennt sich Hydroponik. Lies alles über Pflanzen, die im Wasser leben, in unserem Blog.

InsektInsekt

Natürliche Feinde von Thripsen

Raubmilben, Blumenwanzen und Florfliegen fressen die Eier, Larven und erwachsenen Thripse und sind daher eine ideale natürliche Bekämpfung von Thripsen.

Bitte sprühe jetzt!

Bei einem leichten Befall mit Thripsen und wenn deine Zimmerpflanze dafür geeignet ist, kann es ausreichen, die Blätter gründlich an der Blattober- und Unterseite abzuduschen. 
Ein altes Hausmittel gegen diese Art von Schädlingen sind 20 ml Schmierseife und 20 ml Spiritus, gemischt mit einem Liter Wasser. Damit sollte die befallene Pflanze regelmäßig eingesprüht werden: von oben und von unten - einfach überall und das gründlich. Nach der Behandlung die Pflanze bitte mit warmem Wasser abspülen, um die Reste der Mischung von den Blättern zu spülen. Bedenke bitte, dass es sich bei diesem Hausmittel um ein nicht sehr umweltfreundliches Mittel handelt. Wende es in Maßen an und so, dass nicht andere Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Auch die Anwendung eines selbst hergestellten Suds kann gegen Thripse helfen. Dafür brauchst du etwa 150 g frischen Knoblauch, 500 g Brennnesseln und 2 l Wasser. Das daraus hergestellte Gemisch lässt du eine Nacht lang gut durchziehen und kannst am nächsten Tag deine befallene Pflanze damit besprühen. Wiederhole das regelmäßig und spüle auch hierbei die Pflanze nach der Behandlung reinigend mit warmem Wasser ab.
Um größere Pflanzen gegen Thripse zu behandeln, empfiehlt sich eine Mixtur aus 4 Esslöffeln Olivenöl, etwas Spülmittel und 2 Litern warmem Wasser. Besprühe damit alle 2 - 3 Tage deine Zimmerpflanze – durch die Tage Pause zwischendrin kann das Öl die Blattporen nicht verstopfen.
Bei all diesen Aktivitäten solltest du die Erde der Pflanzen mit Frischhaltefolie abdecken, damit Eier oder Larven keinen Versteckplatz in der Erde suchen und finden können. Das Entfernen der obersten Erdeschicht direkt nach der Besprühung kann auch helfen. 

Pflanzenschutzmittel gegen Thripse

Thripse sind dafür bekannt, dass sie resistent geworden sind gegen viele chemische Pestizide; sie wirken also nicht mehr. Willst du es trotzdem probieren? Dann verwende ausschließlich zertifizierte Pflanzenschutzmittel. Diese kannst du natürlich bei deinem Intratuin kaufen. Verwende sie immer auf die richtige Weise, lies dafür die Gebrauchsanweisung aufmerksam und folge den aufgeführten Schritten. Biologische Bekämpfungsmittel sollten immer Vorrang vor der "chemischen Keule" haben. Die Pflanzenexperten in unseren Gartencentern beraten dich gern.

Hast du die Thripse besiegt?

Es sind keine Thripse mehr auf deiner Pflanze zu sehen? Wir wollen dich nicht entmutigen, aber bedenke immer, dass sich die winzigen Schädlinge immer noch irgendwo verstecken und vielleicht im Boden "überwintern" können. Kontrolliere die Pflanze also noch eine Zeitlang extra gut und lasse sie sicherheitshalber noch eine Weile in einem feuchten Raum, getrennt von all deinen anderen Pflanzen, stehen.

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