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Zimmerpflanzen und Luftfeuchtigkeit

Zimmerpflanzen und Luftfeuchtigkeit

Wusstest du, dass viele Zimmerpflanzen, mit denen wir uns in Haus und Wohnung umgeben, aus tropischen Gebieten kommen, zum Beispiel aus den Regenwäldern Mittelamerikas? Das gilt beispielweise für die große Monstera deliciosa, die an Bäumen entlang hochwächst oder die farbenfrohen Orchideeën und Bromelien, die auf den Ästen der Dschungelriesen wachsen. Die Luftfeuchtigkeit im Dschungel ist extrem hoch, was diese Pflanzen sehr mögen. In unseren Häusern ist das normalerweise nicht der Fall. Welchen Einfluss die Luftfeuchtigkeit auf deine Pflanzen hat und wie du dieses Wissen für deine Pflanzenpflege nutzen kannst, erfährst du in diesem Blog.

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Mama BotanicaMama Botanica

Ich bin Iris von Mama Botanica und ich schreibe regelmäßig Blogs für die Inspirationsseiten von Intratuin. Dabei geht es zumeist um die Pflege von Zimmerpflanzen. Ich lebe mit über 140 wunderbar wachsenden Pflanzen in meinem eigenen urbanen Dschungel und teile meine Begeisterung für Pflanzen auf Instagram, YouTube und natürlich hier. Ich schreibe auch Bücher über Pflanzen, die bisher allerdings nur auf niederländisch erschienen sind.

Schau dir hier alle Blogs über Zimmerpflanzen an, die ich für Intratuin geschrieben habe.

Du gießt deine Pflanzen gut, achtest darauf, dass der Boden nie zu trocken wird, und trotzdem bekommen einige Blätter braune Ränder. Du erkennst sie vielleicht, diese trockenen Stellen auf den Blättern deiner Lieblingspflanze. Deine Pflanze sieht dann weniger frisch und gesund aus, und wenn das so weitergeht, können ganze Blätter vertrocknen, Blütenknospen abfallen und junge Blätter sich nicht richtig entwickeln. Das wollen wir natürlich nicht. In der Regel hängen diese Probleme mit der Luftfeuchtigkeit zusammen, und zum Glück kannst du dagegen etwas tun.

Was ist Luftfeuchtigkeit?

Die Luftfeuchtigkeit ist der Anteil der Feuchtigkeit in der Luft. Du kannst die Luftfeuchtigkeit mit einem einfachen und preiswerten Hygrometer messen, der den Wert in Prozent angibt. Die ideale Luftfeuchtigkeit in deinem Haus liegt zum Beispiel zwischen 50 und 60 %. Wenn du im Winter die Heizung aufdrehst, sinkt die Luftfeuchtigkeit deutlich, manchmal auf bis zu 20 %. Im Dschungel dahingegen können es zwischen 60 und 90 % sein!

Warum ist die Luftfeuchtigkeit wichtig für deine Pflanzen?

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit führt zu trockenen, braunen Rändern an den Blättern deiner Pflanzen, schlaff herabhängenden oder eingerollten Blättern und einer Pflanze die insgesamt ziemlich traurig aussieht. Besonders Pflanzen mit großen, flexiblen Blättern sind hierfür anfällig. Denke beispielsweise an die Calathea oder die Alocasia.

Das liegt daran, dass das Blatt mehr Feuchtigkeit verdunstet, wenn die Luftfeuchtigkeit gering ist. Die Wurzeln können diese jedoch nicht schnell genug nachliefern wodurch das Blatt austrocknet. Du hast keinen Hygrometer? Du kannst oft auch an deinen Pflanzen erkennen, dass zu wenig Feuchtigkeit in der Luft vorhanden ist, wenn sich eben die unschönen braunen Ränder zeigen. Oder wenn du selbst im Winter in deiner Wohnung eine trockene Nase, trockene Haut oder Halsschmerzen hast, ist das ebenfalls ein deutliches Zeichen.

Groene kamerplantenGroene kamerplanten

Wie kannst du die Luftfeuchtigkeit erhöhen?

Monstera besprühenMonstera besprühen

Damit deine Pflanzen schön und gesund bleiben, brauchen sie eine höhere Luftfeuchtigkeit. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, wenn du deinen Pflanzensprüher mit Wasser füllst und jeden Tag kurz die Pflanzen einsprühst, die eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen. Je nachdem, wie niedrig die Luftfeuchtigkeit ist, reicht dies oft aus, um deinen Pflanzen das gewisse Extra zu geben. Das Schöne daran ist, dass du deine Pflanzen nicht zu oft besprühen kannst. Das Sprühen ist übrigens unabhängig vom Gießen der Pflanzen. Betrachte die Runde, die du entlang deiner Pflanzen machst, als einen Moment der Entspannung, du schaust dir deine Pflanzen und ihr Wachstum an oder bewunderst auch einfach nur das schöne Muster ihrer Blätter. Das freut nicht nur deine Pflanzen sondern bringt dir auch einen Moment der Ruhe und Freude an deinem grünen Hobby.

Beim Einsprühen deiner Pflanzen solltest du auf ein paar kleine Dinge achten. Sprühe keine Pflanzen ein, die in der vollen Sonne stehen, da die Wärme der Sonne unschöne Flecke auf den Blättern verursachen kann. Besprühe auch keine Pflanzen mit feinen Härchen auf den Blättern, da die Wassertropfen daran hängen bleiben und Schimmelflecken verursachen können. Wenn du weiße Kalkflecken auf den Blättern siehst, solltest du deine Pflanzen besser mit Regenwasser besprühen. Das hinterlässt keine Flecken.

Was kannst du sonst noch tun?

Du kannst auch ganz traditionell Schalen mit Wasser auf die Heizung stellen, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. In der warmen und trockenen Luft des Heizkörpers verdunstet auch die Feuchtigkeit aus der Schale und erhöht damit die Luftfeuchtigkeit. Fülle Wasser nach, wenn die Schale leer ist, und reinige sie regelmäßig, um die Entwicklung von Bakterien zu verhindern.

Um die Luftfeuchtigkeit rund um eine spezielle Pflanze zu erhöhen, kannst du eine Terracotta - Schale oder Untersetzer mit Tongranulat oder kleinen Steinchen und etwas Wasser. Stelle die Pflanze so darauf, dass der Topf etwas über dem Wasser steht. Im Laufe des Tages verdunstet die Feuchtigkeit und versorgt die Pflanze mit mehr Feuchtigkeit.

Du kannst auch mehrere Pflanzen gruppieren. Auf diese Weise erzeugst du lokal eine höhere Luftfeuchtigkeit. Die Feuchtigkeit, die eine Pflanze verdunstet, bleibt bei den Blättern der anderen und schafft so ein angenehmes Klima. Ist die Luftfeuchtigkeit in deinem Haus sehr niedrig, etwa 20 %, dann hat das Sprühen allein oft nicht genug Effekt. Was dann gut hilft, ist ein Luftbefeuchter. Das ist ein Gerät, das Wasserdampf in der Luft verteilt und die Luftfeuchtigkeit schnell erhöht. Je feuchter die Luft in deinem Haus ist, desto besser gedeihen deine tropischen Pflanzen. Natürlich solltest du es nicht übertreiben, sonst kommt es zu Effekten die minder erfreulich sind. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit führt zu Schimmelbildung, und das wollen wir ja nun auch nicht. Auch wenn deine Pflanzen nichts gegen eine Luftfeuchtigkeit von 90 % haben, solltest du eine Luftfeuchtigkeit von 60 % anstreben, damit es sowohl für dich als auch für deine Pflanzen angenehm ist. Einige Luftbefeuchter haben ein eingebautes Hygrometer und regulieren die Feuchtigkeit automatisch. Dann brauchst du dich kaum noch daraum kümmern.

Zimmerpflanze auf einem Untersetzer mit Tongranulat und WasserZimmerpflanze auf einem Untersetzer mit Tongranulat und Wasser

Welche Pflanzen brauchen keine hohe Luftfeuchtigkeit?

Pflanzen, die von Natur aus in einer trockenen Umgebung wachsen, brauchen keine zusätzliche Luftfeuchtigkeit. Denke an viele Kakteen und Sukkulenten. Sprühe diese Pflanzen bitte nicht ein, sie bleiben vor allem schöner und gesünder, wenn sie in richtig trockener Luft wachsen. Stehen sie in einem Raum, in dem die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, zum Beispiel im Badezimmer? Pass dann die Wassermenge an, die du gießt. So verhinderst du, dass dein Kaktus oder deine Sukkulente zu viel Wasser bekommt.

Sprühe und mach deine Pflanzen glücklich!

Der unsichtbare Feuchtigkeitsgehalt der Luft ist also wichtig für deine Zimmerpflanzen. Achte darauf, dass er um deine tropischen Pflanzen herum besonders hoch ist, und du wirst mit schönen, gesunden Pflanzen belohnt. Nimm den Pflanzersprüher zur Hand und genieße diesen Moment mit deinen Pflanzen, während du durch das Haus gehst und sprühst. Verteile im Winter viele mit Wasser gefüllte Schalen auf den Heizungen oder kaufen einen Luftbefeuchter. Nicht nur deine Pflanzen, sondern auch du profitierst davon!

Mama Botanica

Zimmerpflanzenexpertin

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