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Igel im Garten

Igel im Garten

Igel sind in Deutschland weit verbreitet, auch in städtischen Gebieten. Die Wahrscheinlichkeit, eines dieser stacheligen Tierchen zu entdecken, ist also recht hoch. Sie grunzen und brummen laut, so dass du sie zumindest in deiner Umgebung hören könntest. Igel sind sehr nützliche Tiere, die eine ganze Menge Tierchen im Garten fressen: von kleinen Käfern und Larven von Nachtschmetterlingen über Regenwürmer und Schnecken bis hin zu Spinnen. Doch der Lebensraum der Igel wird immer kleiner und es wird immer schwieriger für sie, geeignete Nahrung zu finden. Gemeinsam können wir ihnen helfen, indem wir sie auf die richtige Art und Weise füttern oder ihnen Unterschlupf bieten.

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5 Minuten Lesezeit

Igel und ihre Sinnesorgane

Igel können weniger gut sehen, aber extra gut hören und riechen, was extrem wichtig ist für ihr nachtaktives Leben. Sie nehmen Gerüche mit der Nase auf und darüber hinaus mit einem speziellen Organ auf der Zunge, dem Jacobsonschen Organ. Dieses zusätzliche Sinnesorgan liegt zwischen dem Gaumen und der Nasenhöhle. Mit ihrem Bauch und ihren Schnurrhaaren spüren die Igel, was ihnen unterwegs begegnet. Außerdem haben sie Sensoren unter den Füßen, mit denen sie Vibrationen wahrnehmen. Dass Igel Nachttiere sind, ist ja bekannt, aber wusstest du auch, dass sie bis zu 18 Stunden am Tag schlafen? Sie tun dies tagsüber an trockenen und geschützten Orten wie unter Laub oder in Igelhäusern. Nachts können sie trotz ihrer kurzen Beinchen etwa 1,5 km weit laufen.

Da Igel einen speziellen Ringmuskel haben, können sie sich bei Gefahr zu einer Kugel zusammenrollen. Sie stellen ihre Stacheln auf und können dies einige Stunden lang aufrechterhalten! Leider kann ihnen das auch zum Verhängnis werden, wenn sie das beispielsweise auf der Autobahn tun. Jährlich sterben etwa 135.000 Igel im Straßenverkehr. Sie haben die schützenden Stacheln nicht von Geburt an; sie werden kahl und blind geboren. Die Stacheln sind zunächst in der Haut verborgen und kommen erst nach einigen Stunden zum Vorschein. Und wusstest du, dass ein erwachsener Igel bis zu 7.000 - 8.000 Stacheln mit einer Länge von jeweils 2 bis 3 cm hat?

Vermehrung von Igeln

Igel bilden keine festen Paare und sind daher immer allein unterwegs. Man könnte sogar sagen, dass sie ihr eigenes Territorium haben. Igelweibchen legen in einer Nacht etwa zwei Kilometer zurück, Igelmännchen bis zu fünf Kilometer. Im Durchschnitt werden sie etwa sechs Jahre alt.

Die Paarungszeit des Igels ist zwischen Mai und August. Im Juni beginnt das Weibchen in der Regel mit dem Bau eines Nestes. Sie tut dies mit Blättern an einem geschützten Ort unter einer Hecke, einem Komposthaufen oder einem Stapel von Ästen. Nach einer Tragezeit von etwa 34 Tagen werden dann durchschnittlich 5 kleine Igel geboren. Wenn die Jungtiere 6 Wochen alt sind, können sie bereits selbständig auf Nahrungssuche gehen.

Igel mit MoosIgel mit Moos

Igelhaus und Überwinterung

Igel halten ihren Winterschlaf von Oktober bis April / Mai. Dazu suchen sich die Igel einen geschützten Platz unter einem Laubhaufen oder in einem Igelhaus. Junge Igel bleiben länger aktiv als ältere Exemplare, um sich ein gutes Fettpolster anzufuttern, das sie durch den Winter bringt. Die Körpertemperatur erwachsener Igel kann während des Winterschlafs von 38 auf bis zu 4 Grad sinken! Sie gehen sogar in eine Art Sparmodus, um Energie zu sparen. Sie können jedoch von Zeit zu Zeit aufwachen, so dass du auch im Winter einen Igel in deinem Garten herumwuseln sehen kannst.

Wenn ein Igel im Frühjahr wieder erwacht, hat er etwa 30 Prozent seines Körpergewichts verloren. Sie wachen stark geschwächt aus ihrem Winterschlaf auf. Sobald es draußen wärmer wird, etwa 12 bis 15 Grad, werden Igel aktiver und gehen auf Nahrungssuche. Wenn sie wieder genügend Energie haben, beginnt im Mai die Paarungszeit.


Igelhäuser


Was fressen Igel?

Igel sind gern gesehene Gäste in deinem Garten, denn sie fressen unter anderem Schnecken. Sie sind Fleischfresser und freuen sich auch über tote Vögel und Mäuse. Du solltest Igel vor und nach dem Winterschlaf füttern. Auf diese Weise kommen sie gut durch den Winter und nach dem Winter schnell wieder zu Kräften. Du kannst Igel mit Katzenfutter oder speziellem Igelfutter füttern. Viele Menschen glauben, dass man Igeln Milch geben sollte, dabei ist diese gar nicht gut für sie sondern macht sie krank. Stelle ihn also lieber keine Milch hin sondern ein Schälchen oder eine Untertasse mit Wasser.

Ein Igel kann bis zu 40 Schnecken in einer Nacht fressen!


Igelfutter


Igel im Garten? So hilfst du ihnen!

Wenn Du Igel in deinem Garten hast, solltest du ihnen unbedingt helfen, denn tragischerweise hat sich in den letzten 10 Jahren die Igelpopulation halbiert. Die Anwesenheit von Igeln kannst du an ihren Fußspuren in der Erde erkennen (5 Zehen an runden Vorderfüßen und länglichen Hinterfüßen). Auch ihr Kot könnte dann in deinem Garten zu finden sein: schwarzer, klumpiger, etwa 3 cm langer Kot, der unverdaute Nahrungspartikel wie Insektenschalen enthält.
Wenn du glaubst, dass du Igel in deinem Garten hast, kannst du ihnen auf verschiedene Weise helfen:

  • Mache deinen Garten für Igel zugänglich, indem du für Durchgänge im Zaun sorgst. Eine Öffnung von 15 x 15 cm ist ausreichend, damit sie hindurchschlüpfen können. Noch besser ist es, eine Hecke anstelle eines Zauns zu haben. Hier finden Igel und andere Gartentiere Schutz.
  • Räume nicht alles Laub im Garten auf! Das ermöglicht Igeln, ein Nest oder einen Unterschlupf zu bauen. Ein Komposthaufen kann auch als Schlafplatz dienen. Auch unübersichtliche Ecken mit Ästen und Blättern sind ideal für Igel
  • Biete ihnen reichlich Gelegenheit zum Trinken. Igel trinken gerne aus einer niedrigen Trinkschale, von einer Untertasse oder aus einem Teich mit einem flachen Rand. Alternativ sollte der Teich eine igelfreundliche flache Treppe hat, damit sie wieder herauskommen können.
  • Füttere Igel wenn nötig. Vor allem vor und nach dem Winterschlaf freuen sie sich über eine kleine Extraportion Futter. Du kannst ihnen ungeröstete (geschälte) Erdnüsse, Mehlwürmer, Igelfutter, Igelpastete oder Katzenfutter geben. Milch und Brot sind keine geeignete Nahrung für Igel!
  • Stelle ein Igelhaus an einen trockenen, geschützten Platz im Garten. Achte darauf, dass der Eingang windgeschützt ist. Lege kein Nistmaterial wie Heu oder Stroh hinein, da sich das zwischen den Stacheln des Igel verfangen kann. Am besten ist es, einige trockene Blätter hineinzulegen.
    Es ist schwierig, aber lass das Igelhaus so weit wie möglich in Ruhe. Am besten ist es, sie während ihres Winterschlafs oder ihrer Fortpflanzungszeit nicht zu stören. Außerdem solltest du vor der Reinigung des Hauses immer vorsichtig prüfen, ob sich noch ein Igel darin befindet.
  • Igel lieben es, sich zu verstecken. Sorge deshalb für eine Begrünung des Gartens mit Blumen und Pflanzen. Sie mögen auch Bodendecker. Je mehr Grün, desto besser!
  • Pass aufg mit Netzen, zum Beispiel über Beerensträuchern. Igel können sich in ihnen verheddern und keinen Ausweg mehr finden. Hänge die Netze darum immer mindestens 30 cm über dem Boden auf. Auch Abfälle wie leere Töpfe können für Igel gefährlich sein. Sie sind sehr neugierig und stecken ihre Schnauze in alles ohne immer gut einschätzen zu können, ob sie auhc wieder herauskommen können. Sie können beispielsweise leicht in einem Marmeladenglas stecken bleiben.
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