Laden..
Bekämpfung von Wollläusen

Bekämpfung von Wollläusen

Wollläuse, die auch Schmierläuse genannt werden: Weiße Fusseln auf deiner Pflanze weisen auf diese Lausart hin. Die Wollläuse ernähren sich von Pflanzensäften und schwächen deine Pflanze. Wir informieren dich über Woll- bzw. Schmierläuse und wie du sie an deinen Zimmer- und Gartenpflanzen verhindern und bekämpfen kannst.

  • Teilen Teile diesen Beitrag:
5 Minuten Lesezeit

Wollläuse erkennen

Wolllaus-Befall auf einem BlattWolllaus-Befall auf einem Blatt

Die Wolllaus (Pseudococcidae) gehört, ebenso wie die Blattlaus, zur Familie der Pflanzenläuse (Sternorrhyncha) und sind eine Unterfamilie der Schildläuse. Diese Laus, die auch Schmierlaus oder Wurzellaus genannt wird, versteckt sich in deiner Pflanze in einer weißen Masse von Fäden, die wie weißer Flaum aussehen. Dieser Flaum findet sich zumeist an Blattachseln oder Hüllblättern, wo man ihn nicht immer gleich entdeckt. Wenn du den Flaum entfernst, kommt ein weißes, haariges Wesen zum Vorschein, das 3 bis 6 Millimeter lang ist. Wollläuse sehen ein bisschen aus wie mit Puderzucker bestäubte Asseln. Dieses pudrige Aussehen ist auf das wachsartige weiße Sekret der Wollläuse zurückzuführen. Mit diesem Sekret in Form einer klebrigen Kugel oder eines weißen Flaums schützt das Wolllausweibchen sich und seine Eier. Schmierläuse bewegen sich kaum und sitzen oft in Klumpen zusammen. Die Blätter der von Wollläusen befallenen Pflanzen verfärben sich gelb, rollen sich ein und fallen schließlich ab. Ein starker Befall führt oft zum Tod der Pflanze.

Wo kommen Schmierläuse her?

Wollläuse gelangen durch deine Kleidung oder Haustiere in deine Wohnung oder sie werden einfach angeweht. Daher sind vor allem Pflanzen, die in Zugluft stehen, häufiger von Wollläusen betroffen. Dunkle Pflanzenstandorte begünstigen ebenso einen Befall mit Wollläusen.
Diese kleinen Läuse mögen warme Umgebungen am liebsten und sind darum oft in Gewächshäusern zu finden. Sie leben in großen Gruppen und können sich nicht schnell über weite Strecken ausbreiten; sie bewegen sich meist mit uns mit.

Wie vermehrt sich die Wolllaus?

Die meisten Arten von Wollläusen legen ovale Eier in einen Eiersack, und dann gleich Hunderte von Eiern auf einmal. Das Weibchen stirbt kurz darauf. Nach etwa 10 Tagen schlüpfen Nymphen aus den Eiern, die sich auf der Pflanze bewegen. Die Wollläuse sind geschlechtsdimorph: Ihr Geschlecht bestimmt ihre Entwicklung. Das Weibchen bleibt so, wie es geboren wurde, im sogenannten Nymphenstadium. Die männliche Wolllaus ist kleiner und schwarz. Das Männchen verpuppt sich in einem baumwollartigen Kokon und wird zu einem fliegenden Insekt, das ein bisschen wie eine Wespe aussieht. Wollläuse sind im Sommer besonders lästig, da sie sich bei Temperaturen über 22 Grad schnell entwickeln.

Was macht die Schmierlaus?

Männliche Wollläuse schaden deiner Pflanze nicht. Die Weibchen hingegen saugen sich an der Pflanze fest und entziehen der Pflanze das Phloem, es sind sogenannte Phloemsauger und kommen daher an allen Teilen der Pflanzen vor. Diese Substanz wird von der Pflanze genutzt, um Nährstoffe zu transportieren. Die weißen Läuse entziehen der Pflanze also indirekt Nährstoffe, die Pflanze verliert ihre Kraft und kann braune oder gelbe Blätter bekommen. Als nächstes scheiden die Läuse Honigtau aus: eine süße, klebrige Substanz. Der Honigtau wiederum kann Ameisen und Pilze (Rußtau) anlocken, da sie ihn lieben. Außerdem ist er schmutzig: Er klebt an deiner Pflanze und an allem, was sie umgibt, und ist nicht leicht zu reinigen. Zudem blockiert er das Licht für deine Pflanze. Wollläuse auf deinen Zimmer- und Gartenpflanzen müssen bekämpft werden, sonst wird die Pflanze schnell schwächer und stirbt.

Der Wolllaus vorbeugen

Schädlinge wie diese Läuse sind nicht immer leicht zu bekämpfen. Oft bemerkst du die Gefahr erst, wenn es zu spät ist. Trotzdem ist es gut zu wissen, was du tun kannst, um deine Pflanzen zu schützen. Sei vorsichtig: Die Wollläuse mögen zwar Hitze, aber sie können sehr niedrige Temperaturen aushalten, sogar bis zu -40 °C! Wenn du die betroffene Pflanze nach draußen stellst, nützt dir das bei Wollläusen leider nichts!

Halte deine Pflanzen stark und gesund

Für alle Schädlinge und Pflanzenkrankheiten ist der beste Schutz immer eine gesunde Pflanze. Eine gesunde Zimmer- oder Gartenpflanze hat einen Standort, der ihren Bedürfnissen entspricht. Sie bekommt genug Wasser, nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Besprühe sie ab und an mit extra Wasser falls die Luftfeuchtigkeit gering ist. Informiere dich auch über die richtige Lichtmenge, die deine Pflanze braucht. Dunklere Standorte begünstigen einen Lausbefall. Außerdem erhält sie guten Dünger zu den Zeiten, in denen sie ihn braucht. Zugluft und trockene Heizungsluft sind Übeltäter, die du bei deinen Zimmerpflanzen vermeiden solltest. Sollte eine starke, gesunde Pflanze dennoch Besuch von der Wolllaus bekommen, hat die Pflanze die Kraft, sich schnell zu erholen. Das ist bei der Wolllaus durchaus möglich!

 

Kakteen und Sukkulenten in BlumentöpfenKakteen und Sukkulenten in Blumentöpfen

Artenvielfalt (Biodiversität) in deinem Garten

Die Natur hält sich im Grunde selbst im Gleichgewicht. Eine Vielfalt an Sträuchern, Bäumen, Blumen und Tieren hilft, die natürliche Balance zu halten. Je größer die Artenvielfalt ist, desto resistenter sind deine Gartenpflanzen gegen Schädlinge. Die Wollläuse haben natürliche Feinde im Garten. Biete den erwachsenen Insekten Blumen in deinem Garten an, damit sie ihre Eier dort ablegen können. Marienkäfer und deren Larven sind beispielsweise natürliche Feinde der Schmierläuse. Der Marienkäfer liebt Studentenblumen (Tagetes patula), die Nachtkerze (Oenothera) und eben Wollläuse! Ein Insektenhotel kann auch dazu beitragen, Nützlinge anzulocken. Je mehr verschiedene Insekten und Tiere in deinem Garten leben, desto besser halten sie sich gegenseitig im Gleichgewicht. Das bedeutet auch, dass ein paar Wollläuse auf deinen Gartenpflanzen gar nicht so schlecht sind. Sie sind die Nahrung für die anderen Insekten und werden nur dann zu einem Problem für deine Pflanze, wenn es nicht genügend natürliche Feinde gibt.

Wolllaus bekämpfen

Ist deine Pflanze mit weißem Flaum bedeckt und nervt dich der klebrige Honigtau? Je früher du dich darum kümmerst, desto besser stehen die Chancen, dass deine Pflanze einigermaßen unbeschadet davonkommt. Die Wollläuse kannst du auch ohne Pestizide loswerden. Es erfordert allerdings etwas Arbeit und Ausdauer.

Wichtig ist, dass du eine infizierte Pflanze so schnell wie möglich von deinen anderen Pflanzen isolierst, damit sich der Befall nicht ausbreitet. Deine "Quarantäne-Station" sollte sich an einem hellen und kühlen Ort befinden, das mögen Wollläuse nämlich gar nicht. Befallene Pflanzenteile solltest du entfernen und sicherheitshalber im Biomüll und nicht auf deinem eigenen Komposthaufen entsorgen. Sonst sorgst du extra dafür, dass die Schädlinge in deiner Nähe bleiben.

Schmierläuse abwischen oder abspülen

Die Schmierläuse lassen sich leicht von deiner Pflanze abwischen oder abspülen. Da die Wollläuse ihre Eier auf den Blättern ablegen (und nicht in der Blumenerde), kannst du auf diese Weise alle Stadien der weißen Blattläuse entfernen. Gehe vorsichtig über alle Ränder und Blattachseln (zwischen Blatt und Stiel), um alle Blattläuse zu erwischen. Wenn deine Pflanze robust genug ist, kannst du einen starken Strahl aus deinem Pflanzensprüher verwenden. Wiederhole den Vorgang am nächsten Tag und weiter täglich, bis die kleinen Schädlinge verschwunden sind.

Bitte umtopfen

Wenn du einen Wolllaus-Befall an den Wurzeln deiner Pflanze feststellst, die sich dann "Wurzellaus" nennt, sollte diese Pflanze so schnell und gründlich wie möglich umgetopft werden. Entferne und entsorge alle Erde aus dem Blumentopf, aber bitte nicht auf dem eigenen Kompost. Reinige den Blumentopf gründlich oder verwende einen neuen. Auch die Wurzeln der befallenen Pflanze sollten einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Wenn es robustere Wurzeln sind, kannst du sie mit einem kräftigen Wasserstrahl abspülen, sodass auch die kleinsten Tierchen im Ausfluss verschwinden. Danach kannst du die Pflanze in frische Erde einpflanzen.

Die Schmierlaus mit Brennspiritus bekämpfen

Schmier- bzw. Wollläuse können auch mit einem in Spiritus getauchten Wattestäbchen bekämpft werden. Wenn du eine Wolllaus damit berührst, wird sie sterben. Besprühe aber nicht deine ganze Pflanze mit Brennspiritus, das schadet ihr!

Wollläuse mit Spülmittel bekämpfen

Ein weiteres Mittel gegen Wollläuse ist Spülmittel. Verwende nur biologisch abbaubares Spülmittel, sonst schadet es der Pflanze. Du kannst verdünntes Spülmittel mit einem Pflanzensprühgerät auf deine Pflanze sprühen. Wiederhole den Vorgang so lange, bis du keine lebenden Exemplare mehr finden kannst.

Marienkäfer an einem ZweigMarienkäfer an einem Zweig

Natürliche Feinde

Der natürliche Feind der Wollläuse ist der Schwimmkäfer (Dytiscidae). Diese werden oft in Gewächshäusern gegen Wollläuse eingesetzt, können aber leider nicht im Haushalt verwendet werden.

Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Wollläuse

Hast du wirklich genug von diesen kleinen Schädlingen und willst ein Pflanzenschutzmittel verwenden? Es gibt verschiedene zugelassene Mittel und ausschließlich diese solltest du gegen Blattläuse verwenden. Alle Mittel, die du bei Intratuin kaufen kannst, sind natürlich zugelassen. Verwende sie immer auf die richtige Weise, lies dafür die Gebrauchsanweisung aufmerksam und folge den aufgeführten Schritten. Biologische Bekämpfungsmittel sollten immer Vorrang vor der "chemischen Keule" haben.

Hast du die Wollläuse besiegt?

Wenn die Schädling bekämpft sind, solltest du dafür sorgen, dass deine Pflanze alles hat was sie benötigt, um sich richtig erholen zu können. Es könnte jetzt auch ein guter Zeitpunkt sein, um zu schauen, ob du etwas zur Verbesserung der Artenvielfalt in deinem Garten tun kannst. In Zusammenarbeit mit dem niederländischen Naturalis Biodiversity Center, Leiden / Niederlande haben wir auch dafür Tipps gesammelt. Lies dazu unseren Blog: 5 Tipps zur Erhöhung der Biodiversität in deinem Garten.

Kommentare (0)
SCHREIBE EINEN KOMMENTAR
Bleib hier
Back to top