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5 Tipps zur Erhöhung der Biodiversität in deinem Garten

5 Tipps zur Erhöhung der Biodiversität in deinem Garten

Die biologische Vielfalt in deinem Garten ist äußerst wichtig, aber was ist das genau? Biodiversität ist kurz gesagt: "Der Reichtum von allem, was in der Natur lebt". Dazu gehören Blumen und Pflanzen, aber auch Tiere, Insekten und Pilze. Darüber hinaus ist auch die Art und Weise, wie alle Arten zusammenleben, von Bedeutung. Sie sind miteinander verbunden, wie Bienen, die ohne Blumen nicht leben können. Ein biodiverser Garten ist nicht nur lebendiger, er ist auch besser gegen Schädlinge geschützt und viel widerstandsfähiger. Genug Gründe, um die Artenvielfalt in deinem Garten zu erhöhen! Koos Biesmeijer von Naturalis (Leiden, Niederlande) gibt 5 Tipps zur Erhöhung der Artenvielfalt in deinem Garten. Bist du neugierig geworden?

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5 Minuten Lesezeit
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Mache deinen Garten "bestäuberfreundlich"

Für die Bestäubung von Obst und Gemüse ist es wichtig, dass viele verschiedene Insekten deinen Garten finden und vielleicht sogar darin leben. Aber wie lockst du diese nützlichen kleinen Lebewesen in den Garten? Sorge dafür, dass es für sie etwas zu fressen gibt! Eine große Vielfalt an Blüten bedeutet eine ebenso große Vielfalt an Bestäubern. Bepflanze deinen Garten mit verschiedenen Blumenarten, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen. Auf diese Weise können die Insekten alle Arten von Pflanzen bestäuben und kannst du die später die leckeren Früchte aus deinem eigenen Garten genießen.

Wildbienen fehlt es oft an Nahrung und Nistmöglichkeiten. Durch das Aufhängen eines Insektenhotels können sie hier nisten und überwintern - kurzum: Mache deinen Garten bestäuberfreundlich!

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Ein herzliches Willkommen für (Nacht-)Schmetterlinge

Um mehr Schmetterlinge in deinem Garten zu sehen, brauchen ihre Raupen genug Nahrung, die du ihnen bieten kannst. Schmetterlinge werden besonders von Pflanzen angelockt, die viel Nektar produzieren. Dazu gehören Oregano, Tauben-Grindkraut, Mittlerer Wegerich und die Acker-Witwenblume. Sobald sie zu blühen beginnen, werden dir die Schmetterlinge um die Ohren fliegen!

Achten auch darauf, dass sogenannte Wirtspflanzen in deinem Garten vorhanden sind. Dies sind Pflanzen, die Schmetterlinge und Raupen für ihr Wachstum und ihre Entwicklung benötigen. Manche Schmetterlinge mögen zum Beispiel Brennnesseln, weil sie dort ihre Eier ablegen.

Wenn du deinen Garten abends dunkel hältst, hilfst du vielen Insekten, die nachts hier unterwegs sind. Schalte besipielsweise deine Gartenbeleuchtung aus, da das künstliche Licht den Schlafrhythmus der Tiere stören kann. Eines der bekanntesten "Licht-Opfer" sind die Motten, deren Zahl von Jahr zu Jahr abnimmt. Das helle Licht macht sie zur leichten Beute für andere Tiere. Außerdem vermehren sie sich aufgrund ihres gestörten Schlafrhythmus weniger.

Blumen für einen insektenfreundlichen Garten

Blume mit weißem SchmetterlingBlume mit weißem Schmetterling
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Lade mehr Vögel in deinen Garten ein

Wähle Sträucher und Bäume für deinen Garten, an denen Beeren und Samen wachsen. Die Beeren dienen den Vögeln als schmackhafte Zwischenmahlzeit und die Zweige als sicherer Unterschlupf. Mache aus deinem Garten ein wahres Vogelparadies, indem du nicht nur eine Sorte sondern verschiedene Bäume und Sträucher auswählst. Du kannst auch zusätzliche Vogelhäuschen und Futter bereitstellen, damit es deinen kleinen gefiederten Freunden an nichts fehlt.

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Unkraut gibt es nicht wirklich

Unkraut wird oft bekämpft, aber warum? Gerade das ist der wichtigste Teil der biologischen Vielfalt. Die Bekämpfung des so genannten "Unkrauts" ist in Wirklichkeit eine Bekämpfung der biologischen Vielfalt selbst. Für viele verschiedene Insekten sind diese einheimischen Pflanzen sehr wichtig, und diese Pflanzen entstehen oft spontan. Außerdem verrät Unkraut viel über die Art des Bodens, auf dem es wächst, und darüber, welche Pflanzen man dort am besten anpflanzt - nützlich, oder?!

Magst du keinen echt wilden Garten? Du könntest auch einfach nur eine Ecke deines Gartens verwildern lassen und nichts dagegen unternehmen. In diesem Bereich können alle Pflanzen und Tiere ungestört und auf natürliche Weise leben.

Wenn du doch Pflanzen entfernen möchtest, ziehe sie am besten komplett mit der Wurzel aus dem Boden. Verwende diese Pflanzen als Kompost, um später andere Pflanzen im Garten zu düngen. Benutze auf jeden Fall so wenig Pestizide wie möglich, denn das kann die Artenvielfalt in deinem Garten verringern, und das wäre sehr schade.

Für einen vogelfreundlichen Garten

Schmucklilie (Agapanthus)Schmucklilie (Agapanthus)
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Gönne deinem Garten Ruhe

Ist der Garten erst einmal angelegt, ist es am besten, ihn so weit wie möglich in Ruhe zu lassen. Viele Pflanzen sind dann damit beschäftigt, ihr Wurzelgeflecht auszubauen, um später nützliche Nährstoffe aufnehmen zu können und schneller zu wachsen. Wenn du die Erde immer wieder umgräbst, beschädigst du nicht nur die Wurzeln der Pflanzen, sondern auch die Pilzgeflechte in der Erde, die oft mit den Pflanzen zusammenarbeiten, um mehr Nährstoffe aufzunehmen.

Es empfiehlt sich, möglichst viele natürliche Nährstoffkreisläufe im eigenen Garten zu haben. Wie machst du das? Schaue dir den Boden und die Umgebung deines Gartens an und suche dir dafür die geeigneten Pflanzen und nicht umgekehrt. So einfach ist das eigentlich.

Koos Biesmeijer (Naturalis Biodiversity Center, Leiden / Niederlande)Koos Biesmeijer (Naturalis Biodiversity Center, Leiden / Niederlande)

Geschrieben in Zusammenarbeit mit Koos Biesmeijer van Naturalis (Naturalis Biodiversity Center, Leiden / Niederlande)

Koos Biesmeijer ist wissenschaftlicher Leiter des Naturalis Biodiversity Center. Koos verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Wissenschaftler auf dem Gebiet der biologischen Vielfalt mit Schwerpunkt auf den Wechselwirkungen zwischen bestäubenden Tieren und Pflanzen. Er ist ein Vorreiter, wenn es darum geht, einen integrierten Ansatz zur Unterstützung von bestäubenden Tieren weltweit zu schaffen. Im Jahr 2018 wurde er zum Professor für das "natürliche Kapital" ernannt.

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