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Blattläuse bekämpfen

Blattläuse bekämpfen

Blattläuse: schwarze Tierchen an deiner Pflanze. Oder grüne oder weiße. Sobald du sie siehst, sind sie eine Plage! Blattläuse können sowohl bei deinen Garten- als auch bei deinen Zimmerpflanzen auftreten und vermehren sich sehr schnell. Wir möchten dir alles über Blattläuse erzählen und auch, wie du ihnen vorbeugen und sie  bekämpfen kannst.

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5 Minuten Lesezeit

Blattläuse erkennen

Blattlaus auf einem BlattBlattlaus auf einem Blatt

Blattläuse sind die wohl bekanntesten Pflanzenschädlinge, die sich durch das Aussaugen von Blättern ernähren. Dabei fühlen sich die nur wenige Millimeter großen Tierchen überall wohl, ob in der Wohnung, auf dem Balkon oder im Garten. Es wird zwischen Blattlaus-Arten unterschieden, die nur ganz bestimmte Pflanzen schädigen und solchen, die einen Großteil der Pflanzen auf ihrem Speiseplan stehen haben.
Du findest sie an Pflanzen vor allem an den Stellen, an denen die Pflanze wächst, d.h. dort, wo neue Blätter entstehen oder wo sie austreibt. Blütenknospen, die Spitzen neuer Triebe und die Blattachseln sind ebenso wie die Unterseiten junger Blätter begehrte Orte für Blattläuse. Oft sitzen sie dort in einem Klumpen zusammen. Normalerweise sind sie schwarz, grün oder weiß, aber sie können auch rot oder gelb sein. Die Menschen denken oft, dass sie es mit weißen Blattläusen zu tun haben, aber manchmal sieht es nur so aus. Die weißen Punkte, die du auf einer Pflanze siehst, sind die Häutungen der Blattläuse. Jede Blattlaus häutet sich etwa viermal in ihrem Leben und diese weißen Häute bleiben dann auf der Pflanze zurück.

Welche der rund 850 in Mitteleuropa lebenden Blattlaus-Arten du auf deinen Pflanzen findest, ist eigentlich nicht so wichtig, der Schaden und die Behandlung sind die gleichen.

Woher kommen Blattläuse?

Blattläuse können einfach angeweht werden und oft setzen sie sich auch auf deine Kleidung. Wenn es nötig ist, können sie auch Flügel ausbilden. Mögliche Gründe dafür sind, dass es auf einer Pflanze zu voll wird aufgrund eines zu großen Schädlingsbefalls oder wenn sie im Frühjahr oder Herbst die Wirtspflanze wechseln. Letzteres tun einige Blattlausarten. Blattläuse werden vom Duft von Pflanzen angezogen, denen es weniger gut geht, und sie suchen deshalb die schwächeren Pflanzen auf.

Wie vermehren sich Blattläuse?

Die Fortpflanzung von Blattläusen ist im Winter und im Sommer unterschiedlich. Im Winter legen die Weibchen Eier, im Frühling und Sommer bringen sie lebende Baby-Läuse zur Welt, die schnell groß werden. Zudem brauchen die Weibchen in den warmen Monaten kein Männchen, um sich fortzupflanzen, sodass sie sich blitzschnell ausbreiten. Ehe du dich versiehst, wimmelt es nur so von Blattläusen auf deiner Pflanze und auf der daneben auch!

Was machen Blattläuse?

Blattläuse saugen mit ihrem Saugrüssel den Saft aus deiner Pflanze. Dabei gelangt der Speichel der Blattläuse in die Pflanze und dieser Speichel enthält Viren. Die Pflanze wird durch den Verlust der Säfte geschwächt, und in Kombination mit den Pflanzenviren kann deine Pflanze eine sehr schwere Zeit haben. Die angegriffenen Blätter rollen sich ein bzw. kräuseln sich, Triebspitzen verkümmern. Je schwächer die Pflanze ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich vom Blattlausbefall nicht mehr erholt. Das gilt auch für junge Pflanzen, die noch nicht viel Widerstandskraft und Reserven aufgebaut haben. Außerdem scheiden Blattläuse Honigtau oder "Läusehonig" aus, ein Restprodukt des nicht verwerteten Pflanzensaftes. Dabei handelt es sich um eine klebrige, farblose Substanz, die nicht nur Ameisen und Bienen lieben. Die auffällige Anwesenheit von vielen Ameisen bei einer Pflanze könnte demnach auf die Anwesenheit von Blattläusen schließen lassen. Honigtau schadet deiner Pflanze nicht, aber er ist unangenehm. Deine Pflanze, dein Blumenkasten, dein Tisch oder deine Terrasse werden klebrig und das ist schwer wieder zu entfernen. Zudem begünstigt er die Ansiedlung von Rußtaupilzen, welche die Pflanze extra schwächen und mit einem schwarzen Schimmelrasen bedecken.

Kurz gesagt: Blattläuse willst du lieber nicht auf deinen schönen Zimmer- und Gartenpflanzen haben!

Blattläusen vorbeugen

Schädlinge, wie beispielsweise Blattläuse, sind nicht immer leicht zu bekämpfen. Oft bemerkt man die Gefahr erst, wenn es zu spät ist. Trotzdem ist es gut zu wissen, was du tun kannst, um deine Pflanzen zu schützen.

Halte deine Pflanzen stark und gesund

Wie bereits erwähnt werden Blattläuse vom Duft schwächerer Pflanzen angezogen. Für alle Schädlinge und Pflanzenkrankheiten ist der beste Schutz immer eine gesunde Pflanze. Eine gesunde Pflanze hat den richtigen Standort, bekommt ausreichend, aber nicht zu viel Wasser und erhält den richtigen Dünger, wenn sie ihn braucht. Zu viele Nährstoffe oder Dünger kann die Probleme mit Blattläusen sogar noch verstärken, also achte gut darauf. Zugluft und trockene Heizungsluft sind Übeltäter, die du bei deinen Zimmerpflanzen vermeiden solltest. Gartenpflanzen leiden manchmal unter den Launen der Natur in Form von Trockenheit oder Stürmen. Schütze deine Pflanzen, dann werden sie am besten wachsen und am schönsten sein. Sollten dann Blattläuse auf deinen Pflanzen landen, hat die Pflanze die Kraft, sich schnell zu erholen. Ein großer Befall kann deinen Pflanzen jedoch viel Schaden zufügen. Wenn du also viele Blattläuse entdeckt hast, ist Handeln angesagt!

 

KräutergartenKräutergarten

Artenvielfalt (Biodiversität) in deinem Garten

Die Natur hält sich im Grunde selbst im Gleichgewicht. Eine Vielfalt an Sträuchern, Bäumen, Blumen und Tieren hilft, die natürliche Balance zu halten. Je größer die Artenvielfalt ist, desto resistenter sind deine Gartenpflanzen gegen Schädlinge. Die Wollläuse haben natürliche Feinde im Garten. Biete den erwachsenen Insekten Blumen in deinem Garten an, damit sie ihre Eier dort ablegen können. Marienkäfer und vor allem deren Larven sind beispielsweise natürliche Feinde der Blattläuse. Der Marienkäfer liebt Studentenblumen (Tagetes patula), die Nachtkerze (Oenothera) und vor allem Blattläuse. Ein Insektenhotel kann auch dazu beitragen, Nützlinge anzulocken. Je mehr verschiedene Insekten und Tiere in deinem Garten leben, desto besser halten sie sich gegenseitig im Gleichgewicht. Das bedeutet auch, dass ein paar Blattläuse auf deinen Gartenpflanzen gar nicht so schlecht sind. Sie sind die Nahrung für die anderen Insekten und werden nur dann zu einem Problem für deine Pflanze, wenn es nicht genügend natürliche Feinde gibt.

Blattläuse mit Duft vertreiben

Blattläuse mögen den starken Duft von z.B. Lavendel, Bohnenkraut, Ringelblume und Kräuterpflanzen wie Schnittlauch, Salbei, Thymian oder Zitronengras nicht. Wenn du diese Pflanzen in deinem Garten anpflanzt, werden sich die Blattläuse höchstwahrscheinlich einen neuen Wohnplatz suchen. Diese duftenden Pflanzen wirken vor allem präventiv: Wenn du einmal Blattläuse hast, wird der für sie unangenehme Geruch sie wahrscheinlich nicht mehr verjagen. Und auch hier gilt: Eine Pflanze zieht das eine Tier an und stößt das andere ab. Eine große Vielfalt an Pflanzen und Blumen sorgt für ein gutes Gleichgewicht.

Pflanzen, die Blattläuse nicht mögen

Blattläuse bekämpfen

Siehst du überall kleine Tierchen an deiner Pflanze und nervt dich der klebrige Honigtau? Dann ist es an der Zeit, etwas zu unternehmen. Es gibt mehrere gute Methoden zur Bekämpfung von Blattläusen und auch einige, von denen wir dringend abraten. Wir informieren dich gerne gut.

Blattläuse mit kaltem Wasser wegspülen

Du kannst Blattläuse mit Wasser von deiner Pflanze abwaschen. Das ist die beste und einfachste Methode, sie zu bekämpfen. Blattläuse mögen keine Kälte. Ein guter Regenschauer kann Wunder für deine Pflanzen im Freien bewirken und auch deine Zimmerpflanzen können von einer Regendusche profitieren. Oder bespritze deine Pflanze gut mit einem Wasserstrahl, dann werden eine ganze Menge Blattläuse weggespült und der Rest sucht sich einen wärmeren Platz. Wenn nötig, wiederhole dies ein paar Mal, bis sie weg sind.

Deine Zimmerpflanzen nach draußen stellen

Wenn es draußen nicht zu kalt ist, kannst du deine Zimmerpflanzen eine Zeit lang nach draußen stellen. Stelle sie windgeschützt auf und achte genau auf die (Nacht-)Temperatur. Schließlich werden Regen und Kälte die Blattläuse vertreiben und draußen gibt es mehr natürliche Feinde der Blattläuse, die dir helfen, dein Blattlausproblem zu lösen.

Pflanzen gießen mit der GießkannePflanzen gießen mit der Gießkanne

Einsprühen mit einem Spiritus - Kernseife - Gemisch

Ein altes Hausmittel gegen diese Art von Schädlingen sind 20 ml Kernseife und 20 ml Spiritus, gemischt mit einem Liter Wasser. Damit sollte die befallene Pflanze regelmäßig eingesprüht werden: von oben und von unten - einfach überall und das gründlich. Nach der Behandlung die Pflanze bitte mit warmem Wasser abspülen, um die Reste der Mischung von den Blättern zu spülen. Bedenke bitte, dass es sich bei diesem Hausmittel um ein nicht sehr umweltfreundliches Mittel handelt. Wende es in Maßen an und so, dass nicht andere Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Spülmittel gegen Blattläuse

Ein anderes Mittel, das oft erwähnt wird, ist ein Pflanzenspray, bestehend aus einem Wasser- und Spülmittelgemisch. Allerdings darfst du nur biologisch abbaubares Spülmittel verwenden, sonst schadet es der Pflanze. Im Allgemeinen mögen wir solche Mittel nicht so gern, weil sie für andere Zwecke hergestellt werden: Spülmittel ist zum Geschirrspülen gedacht und nicht für den Einsatz gegen Blattläuse getestet.

Brennnessel-Sud

Ein Sud aus Brennnesseln ist ein sehr gutes Hausmittel gegen Läuse! Es ist ein offiziell anerkanntes Mittel und überaus umweltfreundlich. Die Blätter der Pflanze härten durch die Mineralien der Brennnessel aus und diese harten Blätter sind für die Läuse weniger angenehm zu essen. Hier ist das Rezept:

  • Mische 75 Gramm junge Brennnesselblätter mit 1 Liter Trinkwasser.
  • Lasse das Gemisch 3-4 Tage bei 20°C (Zimmertemperatur) ziehen.
  • Verdünne das Extrakt vor der Anwendung 5 Mal und besprühe die infizierten Pflanzen mit einem Pflanzensprüher.

Tipp: Zieh vorzugsweise Gartenhandschuhe an wenn du Brennnesseln pflückst!

Marienkäfer an einem AstMarienkäfer an einem Ast

Natürliche Feinde anlocken

Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen, räuberische Käfer und Ohrenkneifer haben Blattläuse zum Fressen gern. Möchtest du mehr von diesen natürlichen Feinden in deinen Garten locken? Dann zerdrücke vorsichtig einige Blattläuse zwischen deinen Fingern. Der Geruch dieser toten Blattläuse wird die hungrigen Feinde anlocken. Natürlich hilft auch eine gute Artenvielfalt in deinem Garten und in der Umwelt. Je mehr Insekten es gibt, desto mehr kannst du in deinen Garten locken.

Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse

Wenn du Blattläusen mit professionellen Mitteln zu Leibe rücken willst, solltest du ausschließlich zertifizierte Pflanzenschutzmittel benutzen. Diese kannst du natürlich bei deinem Intratuin kaufen. Verwende sie immer auf die richtige Weise, lies dafür die Gebrauchsanweisung aufmerksam und folge den aufgeführten Schritten. Biologische Bekämpfungsmittel sollten immer Vorrang vor der "chemischen Keule" haben. Die Pflanzenexperten in unseren Gartencentern beraten dich gern.

Hast du die Blattläuse besiegt?

Wenn die Schädling bekämpft sind, solltest du dafür sorgen, dass deine Pflanze alles hat was sie benötigt, um sich richtig erholen zu können. Es könnte jetzt auch ein guter Zeitpunkt sein, um zu schauen, ob du etwas zur Verbesserung der Artenvielfalt in deinem Garten tun kannst. In Zusammenarbeit mit dem niederländischen Naturalis Biodiversity Center, Leiden / Niederlande haben wir auch dafür Tipps gesammelt. Lies dazu unseren Blog: 5 Tipps zur Erhöhung der Biodiversität in deinem Garten.

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