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Zimmerpflanzen vermehren

Zimmerpflanzen vermehren

Was könnte mehr Spaß machen, als seine eigene Pflanzenfamilie großzuziehen? Kleine Pflanzen, deren Wurzeln sich entwickeln und an denen neue Blätter wachsen. Die Stecklinge bekommen ihren eigenen Charakter, ganz angepasst an dein Zuhause. Stecklinge sind der ultimative Weg, um deine Pflanzenfamilie zu erweitern und in diesem Blog erzähle ich dir ein bisschen mehr darüber.

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5 Minuten Lesezeit
Mama BotanicaMama Botanica

Ich bin Iris von Mama Botanica und ich schreibe regelmäßig Blogs für die Inspirationsseiten von Intratuin. Dabei geht es zumeist um die Pflege von Zimmerpflanzen. Ich lebe mit über 140 wunderbar wachsenden Pflanzen in meinem eigenen urbanen Dschungel und teile meine Begeisterung für Pflanzen auf Instagram, YouTube und natürlich hier. Ich schreibe auch Bücher über Pflanzen, die bisher allerdings nur auf niederländisch erschienen sind.

Schau dir hier alle Blogs über Zimmerpflanzen an, die ich für Intratuin geschrieben habe.

Die wohl bekannteste Pflanze, von der du Stecklinge nehmen kannst, ist die Ufopflanze (Pilea peperomioides). Sie bildet ihre eigenen Stecklinge, die du leicht von der Mutterpflanze abtrennen kannst. Aber wusstest du, dass du von den meisten Pflanzen zu Hause Stecklinge nehmen kannst, ohne komplizierte Dinge tun oder kaufen zu müssen? Mit einer Schere, ein paar Gläsern gefüllt mit Wasser, Töpfen mit Erde und etwas Geduld erreichst du eine ganze Menge!

 

Stecklinge verschiedener ZimmerpflanzenStecklinge verschiedener Zimmerpflanzen

Die Grundlagen

Die beste Jahreszeit, um deine Pflanzen zu vermehren, ist der Frühling. Dann wachsen deine Pflanzen besonders gut und sind genug Licht und Wärme vorhanden, damit deine Stecklinge gut wurzeln und wachsen.

Sauberkeit spielt eine wichtige Rolle bei der Vermehrung deiner grünen Mitbewohner. Reinige also dein Messer oder deine Schere mit etwas Alkohol bevor du sie benutzt. Auf diese Weise vermeidest du, dass du versehentlich Bakterien von einer Pflanze auf eine andere überträgst. Auch Blumentöpfe drehen lieber eine Runde durch die Waschstraße, bevor du sie mit Erde füllst.

Du solltest vorzugsweise Pflanzen vermehren, die gesund und kräftig sind, damit deine Stecklinge einen leichteren Start in ihr eigenes Leben haben. Wähle die kräftigen Teile einer Pflanze und nicht die neuesten Triebe, die sich selbst erst noch entwickeln müssen.

Achte darauf, dass du deine Stecklinge nicht zu groß machst. Dein Steckling hat noch keine Wurzeln, die genug Wasser aufnehmen und alle Blätter mit Feuchtigkeit versorgen können. Abhängig von der Größe der Mutterpflanze ist der ideale Steckling nur etwa 10 bis 15 Zentimeter lang. Entferne immer einige der unteren Blätter von deinem Steckling, denn das ist der Stamm, der später in die Erde oder unter Wasser kommt.

 

Pflanzenstecklinge im WasserPflanzenstecklinge im Wasser

 

Zu guter Letzt benötigst du noch etwas, was nicht immer einfach ist, nämlich eine gute Portion Geduld. Manche Stecklinge wurzeln schon innerhalb weniger Wochen, andere brauchen Monate bis du ein erstes kleines weißes Würzelchen entdeckst. Solange dein Steckling noch gesund aussieht und nicht ausgetrocknet oder abgestorben ist, ist er im Verborgenen damit beschäftigt, Wurzeln zu bilden. Lass ihn einfach stehen und gib ihm noch etwas mehr Zeit.

Erkenne die Art des Stecklings

Verschiedene Pflanzen können auf unterschiedliche Weise vermehrt werden. Bei manchen Pflanzen reicht ein einzelnes Blatt, bei anderen brauchst du auch echt ein Stück des Stiels, Stängels bzw. Stammes.

Bei einigen Pflanzen erkennst du problemlos, wie du sie vermehren kannst. Wenn deine Pflanze lange Stängel mit nicht nur Blättern sondern auch Luftwurzeln hat, kannst du davon ein Triebstück nehmen. Dazu gehören die Monstera deliciosa, Monstera adansonii, die Efeutute (Epipremnum) und viele Philodendrons.

 

Pflanzenvermehrung durch das Abschneiden eines Stückes des Stängels mit LuftwurzelPflanzenvermehrung durch das Abschneiden eines Stückes des Stängels mit Luftwurzel

Wächst deine Pflanze an einem dicken Stamm, der sich nicht verzweigt? Dann kannst du einen Kopfschnitt vornehmen, also das oberste Stück des Stammes für die Vermehrung nutzen. Du kannst den Stamm aber auch in mehrere Stücke teilen und ein Zwischenstück wurzeln lassen. Dafür eignen sich zum Beispiel Ficus, Yucca-Palmen oder Drachenbäumen.

Sukkulenten wie beispielsweise Sedum Burrito haben oft Blätter, die du ganz vom Stamm abschneiden oder vorsichtig abbrechen kannst. Aus einem solchen Blattschnitt kann eine ganz neue Pflanze wachsen. Das ist auch bei einigen Zwergpfeffer-Arten (Peperomia) und Begonien möglich.

 

Stecklinge verschiedener SukkulentenStecklinge verschiedener Sukkulenten

Stecklinge direkt in die Erde oder erst ins Wasser?

Du kannst deine Pflanzen auf verschiedene Arten wurzeln lassen. Der einfachste Weg für die meisten Stecklinge ist, sie im Wasser wurzeln zu lassen. So kannst du genau beobachten, ob es dem Pflanzennachwuchs gut geht, und du musst dir keine Sorgen machen, dass du nicht genug gießt. Die neu wachsenden Wurzeln sehen zudem dekorativ in einem Glasgefäß aus! Der einzige Nachteil dieser Methode ist, dass sich dein Steckling eine Zeit lang umgewöhnen muss, wenn du ihn dann in die Blumenerde setzt. Dann ist es gut, die Erde leicht feucht zu halten, bis du siehst, dass sich deine Pflanze gut angepasst hat.

Pflanzen, die du mittels eines Blattschnitts vermehrst, kannst du direkt in die Erde setzen oder auf die Erde legen.

 

Wurzeln am Blattsteckling einer SukkulenteWurzeln am Blattsteckling einer Sukkulente

 

Ein Steckling braucht immer etwas mehr Pflege als eine ausgewachsene Pflanze. Vor allem wenn deine Stecklinge noch keine Wurzeln haben, ist es für sie eine Herausforderung, Wasser aufzunehmen. Du kannst den Stecklingen in der Erde helfen, indem du ein kleines Gewächshaus um die Pflanze herum baust. Das kannst du ganz einfach mit einer Plastiktüte machen. Es muss nicht komplett luftdicht sein und es empfiehlt sich, wenn du deine Pflanze ab und zu etwas lüftest.

Häufig gestellte Fragen zum Vermehren deiner Pflanzen

Wann pflanzt du deinen Steckling in die Erde?

Die Wurzeln deines Stecklings haben sich bereits gut entwickelt und du möchtest ihn in die Erde setzen, aber du fragst dich, was der beste Zeitpunkt dafür ist. Die meisten Stecklinge kannst du in die Erde setzen, wenn die Wurzeln etwa 5 bis 10 Zentimeter groß sind. Bei größeren Stecklingen, wie zum Beispiel beim Fensterblatt (Monstera deliciosa), ist es besser, etwas länger zu warten.

Wenn du deinen Steckling lange im Wasser stehen lässt, wächst die Pflanze nicht viel, da Wasser weniger Nährstoffe enthält als Erde. Natürlich sehen sie sehr hübsch aus, die kleinen, frischen Wurzeln im Wasser. Wenn es dich nicht stört, dass die Pflanze zeitweise nicht viel wächst, ist es besser, sie im Wasser stehen zu lassen, bis die Wurzeln kräftig genug sind zum einpflanzen.

Ist es schlimm, dass du einen Teil der Mutterpflanze abschneidest?

Ganz und gar nicht! Die meisten Pflanzen stört es nicht, wenn du sie beschneidest, im Gegenteil: Sie bekommen mehr Volumen und werden kräftiger dadurch. Deine Pflanze wird nämlich dazu angeregt, neue Blätter zu entwickeln und steckt viel Energie in den neuen Trieb.

Mein Steckling im Wasser wird braun an der Unterseite.

Wenn die Schnittfläche braun wird, der Stecklin sich aber ansonsten fest anfühlt, ist alles in Ordnung. Wenn der Zweig aber auch weich wird, ist das ein Zeichen dafür, dass er verrottet. Schneide alles Braune von deinem Steckling ab und wechsle das Wasser regelmäßig, mindestens wöchentlich. Du kannst deinen Steckling auch in sogenanntes "Bewurzelungspulver" tauchen, damit Bakterien Zugriff auf deine Pflanze haben.

Hast du Lust bekommen, deine Pflanzen zu vermehren? Wenn du kannst, solltest du immer mehr als einen Steckling nehmen, denn es kann immer passieren, dass deine kleine, neue Pflanze nicht überlebt. Und wenn du danach mehr kleine Pflanzen hast als nötig, kannst du deine neuen Pflanzen mit anderen Pflanzenliebhabern teilen oder tauschen!

Welche Pflanzen hast du schon einmal selbst vermehrt? Lass uns deine Erfahrungen in den Kommentaren hier im Anschluss wissen.

Mama Botanica

Zimmerpflanzenexpertin

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