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Wie lockst du Tiere in deinen Garten?

Wie lockst du Tiere in deinen Garten?

Manche Menschen pflastern viele Stücke ihres Gartens, wodurch Steine und Grautöne dominieren. Aber die meisten Gartenbesitzer wollen (glücklicherweise!) vor allem Grün sehen. Wenn du dich für die grüne Variante entscheidest, finden automatisch allerlei Tierchen den Weg in deinen Garten. Was für Tierarten sind das dann und was solltest du tun, damit sie sich bei dir richtig wohlfühlen und bleiben?

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5 Minuten Lesezeit

Vögel

Über Vögel freut sich eigentlich so ziemlich jedermann. Vögel im Garten bedeuten Lebendigkeit und Geselligkeit. Du bereitest den Piepmätzen eine große Freude wenn du ihnen Nahrung und Unterschlupf bietest. Denke beim Wort Essen nicht nur an Meisenknödel, sondern auch an natürliche Lebensmittel wie Beeren und andere Früchte. Ein dichtes grünes Gebüsch, wie es beispielsweise eine Eibe oder Stechpalme bildet, dient Vögeln und anderen Tieren als Schutz, auch im Winter. Amseln - die es in jedem Garten gibt - freuen sich über vertrocknete Blätter am Boden, in denen sie nach Würmern und Schnecken wühlen können.

AmselAmsel

Amsel. Foto: Malene Thyssen, Wikimedia Commons

Insekten

AdmiralAdmiral

Admiral. Foto: Ksenija Bogdavonić, Wikimedia Commons

Tagfalter werden von Pflanzen angezogen, die viel Nektar produzieren. Im Frühjahr ist zum Beispiel die früh blühende Schlehdorn wichtig für Schmetterlinge, die gerade aus dem Winterschlaf erwacht sind. Du solltest auch einige Brennnesseln anpflanzen bzw. wachsen lassen und nicht entfernen (z.B. in der Nähe des Komposthaufens): Schöne Schmetterlinge wie der Kleine Fuchs und der Rote Admiral können dann ihre Eier auf ihnen ablegen!

Blumen ziehen viele Insekten wie beispielsweise Bienen an. Wusstest du, dass es in unseren Breitengraden mehr als 300 Arten Wildbienen gibt? Bienen und andere Insekten bestäuben die Blüten, was dafür sorgt, dass du allerlei Beeren, Erdbeeren, Äpfel und Trauben naschen kannst.

Achte darauf, dass du ausreichend verschiedene Blumensorten pflanzt, sowohl "flache" Blumen (z. B. Gänseblümchen) als auch Blumen, in denen der Nektar tief verborgen ist (z. B. Heckenkirsche / Geißblatt). Pflanze nicht zu viele gezüchtete Blumen. Sie sind zwar farbenfroh, produzieren aber selten Pollen oder Nektar.

Unsichtbare Tiere

Neben den Arten, die du ohne Probleme siehst, gibt es viele, die kaum sichtbar sind: Tausendfüßler, Springschwänze, Milben, Schwebfliegenlarven und Weberknechte. In einem gesunden Garten sind sie jedoch alle vorhanden und wichtig. Sie leben versteckt im Kompost, in einer Regentonne, unter einem Steinhaufen oder zwischen abgestorbenen Ästen.

Darüber hinaus gibt es natürlich auch Tiere, die nachts aktiv sind. Beispiele dafür sind Waldmäuse, die Beeren und Samen fressen, oder Hausspitzmäuse, die Schnecken und Asseln jagen. Tagsüber verstecken sich die (Spitz-)Mäuse in einem Loch im Komposthaufen oder unter toten Baumstämmen. Ist dein Garten geeignet für Insekten? Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Fledermäuse nachts bei dir auf die Jagd gehen!

RauhautfledermausRauhautfledermaus

Rauhautfledermaus. Foto: Louis Westgeest

WaldmausWaldmaus

Waldmaus. Foto: Rasbak, Wikimedia Commons

Abwechslung, Abwechslung, Abwechslung

Möchtest du, dass mehr Tiere in deinem Garten leben? Dann ist Abwechslung das Zauberwort. Wenn dein Garten vielfältig ist, werden sich spontan verschiedene Tiere einfinden, ganz einfach weil sie sich gegenseitig brauchen. Die Vielfalt verhindert auch, dass eine einzige Art im Garten überhand nimmt und alles kahl frisst.

Abwechslung erzeugst du durch verschiedene Pflanzenarten, Wuchshöhen, Feuchtigkeitsgrade und die Variation von sonnigen oder schattigen Standorten. Auch eine nicht aufgeräumte Ecke sorgt für Abwechslung: Lass einen Haufen von Totholz oder Schnittabfälle liegen und räume nicht zu viel auf. Oder … lege einen Komposthaufen an.

Gartenpflanzen für mehr Abwechslung

Der Komposthaufen

Ein Komposthaufen ist Ursprung von Leben und fast eine Notwendigkeit, wenn du einen reichhaltigen Garten haben möchtest. Würmer und Asseln verwandeln deine eigenen Gartenabfälle in Kompost: Nährstoffreiche Erde, mit der du dann deinen Garten düngen kannst. Igel, Mäuse und alle Arten von Krabbeltieren finden dort Ruhe und Unterschlupf.

Findest du einen Komposthaufen im Blickfeld nicht so schön? Gib ihm dann einen Platz in einer abgelegeneren Ecke und pflanze einen Strauch davor, der auch im Winter grün bleibt.

Lies hier alles zum richtigen Kompostieren.

KompostKompost

Eine tierfreundlicher Zaun

Ein Zaun um einen Garten sorgt dafür, dass viele Tiere nicht in deinen Garten gelangen können. Dafür ist ein Zaun durchaus nüttzlich. Wenn du unten eine Latte weglässt, ist gerade genug Platz für einen Igel, um hindurchzukommen. Anstelle eines Zauns kannst du auch eine Hecke mit Dornen pflanzen. Diese sind oft erhältlich mit hübschen Blumen oder Beeren. Kleine Tiere können darunter durch krabbeln, während Hunde und andere unerwünschte Gäste draußen bleiben.

Der Teich

Auch ein Teich ist buchstäblich Quelle des Lebens. Er zieht Vögel an, die zum Trinken kommen, und Libellen, die sich dort vermehren. Es ist nicht nötig, extra Tiere im Teich anzusiedeln - sie kommen von ganz allein, wenn ihnen der Gartenteich zusagt! Ehe du dich versiehst, wohnen Salamander, Molche und Libellen dort, die sich von Mückenlarven ernähren. Was für eine schöne Begleiterscheinung! Wenn dein Garten zu klein für einen Teich ist, reicht auch eine einfache flache Schale mit Wasser auch aus.

Guido Keijl (Naturalis Biodiversity Center)Guido Keijl (Naturalis Biodiversity Center)

Geschrieben von Guido Keijl (Naturalis Biodiversity Center, Leiden / Niederlande)

Guido Keijl arbeitet für Naturalis und untersucht unter anderem gestrandete Wale und identifiziert Federreste in Flugzeugtriebwerken, um herauszufinden, welche Vogelarten zu Opfern werden. In seiner Freizeit beobachtet er Vögel und Insekten und erforscht die Ernährung von Schweinswalen.

Naturalis

Nationales Forschungsinstitut Biodiversität

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