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Mulch: Warum mulchen und selbst mulchen

Mulch: Warum mulchen und selbst mulchen?

Wer möchte keinen schönen und gesunden Garten haben? Dazu gehört auch, dass du deine Pflanzen und deinen Boden gut pflegst. Wusstest du, dass Mulchen dabei wirklich helfen kann? Wir informieren dich über das Mulchen, was es für deinen Garten tun kann und wie einfach es wirklich ist!

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5 Minuten Lesezeit

Was ist mulchen?

Mulchen ist das Abdecken des Bodens in deinem Garten oder Gemüsegarten mit organischen Materialien die nicht verrottet sind. Du kannst den Boden auch mit Bodendeckern wie Baumrinde, Holzspänen und Kakaoschalen abdecken. Lies alles darüber in unserem Blog "Natürliche Bodendecker: Rindenmulch, Hackschnitzel oder Kakaoschalen?". Diese Materialien werden häufiger als dauerhafte Bodendecker verwendet. Zum Mulchen gehört auch das Abdecken des Bodens mit Pappe oder landwirtschaftlichem Plastik. In diesem Blog erklären wir das Mulchen, wenn es sich um organischen Mulch handelt, deren Hauptzweck die Bodenverbesserung ist.

Was ist Mulch?

Mulch ist zerkleinerter Gartenabfall und anderes organisches Material aus dem Garten. Dazu gehören Laub, Gehölzschnitt, Gras und alles, was von Pflanzen, Sträuchern und Bäumen stammt. Auch Stroh und Sägemehl gehören zum Mulch. Mulch wird in der Regel klein gehäckselt, da er sich in absehbarer Zeit natürlich zersetzen wird.

Warum empfiehlt sich eine Mulchschicht in deinem Garten?

Eine Mulchschicht ist eigentlich eine sehr natürliche Art, deinen Garten zu pflegen. Die Natur macht es genau so! Wenn du dem Mulch auf dem Boden erlaubst, sich durch Bodenlebewesen wie Würmer, Asseln, Tausendfüßler, Bakterien und Pilze zu zersetzen, entsteht ein humusreicher Boden voller Nährstoffe für deine Pflanzen. Außerdem graben die Würmer Gänge und der Boden wird schön luftdurchlässig. Luft und Feuchtigkeit können so besser in den Boden eindringen, wodurch beispielsweise Regenwasser besser abfließen kann. Eine Mulchschicht dient auch als Isolierschicht und schützt den Boden vor Frost, Hitze und Austrocknung durch den Wind. Je dicker die Schicht ist, desto besser ist der Schutz. Zur Veranschaulichung: Die Temperatur des Bodens ohne Mulchschicht kann während einer Hitzewelle 50 Grad erreichen, bei einer Lufttemperatur von 30 Grad. Mit einer 2 cm dicken Mulchschicht bleibt die Bodentemperatur gleich hoch wie die Lufttemperatur und mit einer 10 cm dicken Schicht bleibt der Boden sogar (deutlich) unter der Lufttemperatur.

Mulchen kann auch das Wachstum von Unkraut verhindern, indem es den Boden bedeckt. Das funktioniert am besten mit Mulch aus gröberem organischem Material, das weniger schnell verrottet, wie Baumrinde, Holzspäne und Kakaoschalen. Bei Mulch aus kleinerem organischen Material brauchst du dafür eine große Schicht, sonst verrottet es schnell und Unkraut wächst einfach hindurch.

Abgesehen von den Vorteilen für deine Pflanzen leistet das Mulchen auch einen großen Beitrag zur Artenvielfalt in deinem Garten. Alle Arten von Tieren und Insekten lieben es, den Mulch zu durchwühlen und Verstecke und Nahrung zu finden. Du wirst Tiere finden, die das Material verarbeiten, was wiederum auch Tiere wie Laufkäfer anzieht, die Würmer und Schnecken lieben. Marienkäfer und Ohrwürmer suchen gerne Schutz vor der Kälte unter dem Mulch.

Ein Vorteil für dich: Du verwertest deine Gartenabfälle, was bedeutet, dass du weniger entsorgen musst. Und wenn du deine eigenen Gartenabfälle verwendest, musst du auch weniger Bodenverbesserungsmittel kaufen.

Mulchen in deinem Nutzgarten

Mulchen ist nicht nur für deinen Ziergarten an der Vorder- oder Rückseiet deines Hauses geeignet, sondern definitiv auch für deinen Gemüsegarten! Hast du zum Beispiel Gemüse, wie Zucchini oder Kürbisse, die auf dem Boden liegen und zu verrotten drohen? Eine Mulchschicht aus Stroh darunter wird dem entgegenwirken! Bei Erdbeeren ist es auch sehr verbreitet, eine Schicht Stroh unter die Pflanzen zu legen. So bleiben die Erdbeeren von Anfang an schön sauber ohne Spuren von durch den Regen aufspritzender Erde oder Sand.

Mulch in deinen Blumenkästen

Für Pflanzen in Blumentöpfen, Pflanzkübeln oder Balkonkästen bietet Mulch die gleichen Vorteile wie im Freiland. Noch besser: Pflanzen in Töpfen haben es immer schwerer, also vergiss sie nicht! Sie können den zusätzlichen Schutz und die nährstoffreiche Erde gut gebrauchen.

Was und wann wird gemulcht?

Mulchen ist das ganze Jahr über eine gute Idee, nur im Frühjahr musst du aufpassen, dass du die aufkommenden Pflanzen nicht zu stark abdeckst. Auch nach der Aussaat willst du deine neuen Pflanzen natürlich nicht in ihrem Wachstum einschränken! Jede Jahreszeit bietet ihre eigenen natürlichen Mulchprodukte. Natürlich kannst du die meisten davon auch zu jeder Jahreszeit kaufen, vor allem Stroh und Sägespäne, aber natürlich verwendest du lieber Material aus deinem eigenen Garten.

Laubstreu, im Herbst

Die Natur liefert im Herbst eine gute Mulchschicht, wenn die Bäume ihre Blätter verlieren. Lass das einfach liegen, entferne das Laub von deinem Rasen und den Gehwegen mit einem Rechen oder Laubbläser und verteile es zwischen deinen Pflanzen. Das ist die einfachste und wichtigste Zeit, um zu mulchen. Es hilft deinen Pflanzen durch den Winter und erspart dir eine Menge Arbeit. Also lass das Laub liegen! Igel und kleine Insekten freuen sich übrigens auch über die extra Schicht im Garten, wenn es kälter wird.

Es ist ratsam, die Reste dieser Mulchschicht im Frühjahr wegzuräumen. Das gibt den Pflanzen Luft und Raum zum Wachsen. Der März ist ein guter Zeitpunkt, aber das hängt auch davon ab, wie kalt der Winter ist. Wenn es noch sehr kalt ist, ist es besser, noch eine Weile zu warten. Wähle einen Tag, an dem alles einigermaßen trocken ist und es in letzter Zeit nicht geregnet hat. Nimm die losen Blätter vorsichtig mit den Händen und breite sie einen halben Tag lang auf den Steinen in deinem Garten aus. Alle Bewohner können dann ein neues Zuhause finden. Danach kannst du die Gartenabfälle auf deinen Komposthaufen oder in deine Biotonne umlagern.

 

Laub rechen im HerbstLaub rechen im Herbst

Schnittabfälle, das ganze Jahr über

Hast du Bäume oder Sträucher beschnitten? Du kannst die Äste und Zweige mit einem Schredder zu Mulch verarbeiten. Du hast keinen Schredder? Du kannst kleinere Äste auch mit der Hand in kleine Stücke schneiden und auch die Blätter lassen sich verwenden. Nur dickere Äste müssen entsorgt werden. Lege die Hackschnitzel aus dem Baumschnitt nicht neben einjährige Pflanzen, denn das Holz entzieht dem Boden bei seiner Zersetzung Stickstoff, den diese Pflanzen dringend brauchen.

Pflanzenreste, im Frühjahr und Sommer

Du kannst Unkraut, das sich durch den Wind oder Vögel verbreitet, als Mulch verwenden, sofern sich noch keine Samen gebildet haben. Auch Blätter von Pflanzen aus deinem Gemüsegarten eignen sich gut zum Mulchen. Abgestorbene Gartenpflanzen oder Pflanzen, die du nicht mehr haben willst, können ebenfalls zum Mulchen verwendet werden.

Gras mulchen, im Frühling und Sommer

Wenn du deine Rasen gemäht hast, muss der Schnittabfall nicht in der Biotonne landen, sondern du kannst ihn als Mulch in deinen Beeten verwenden! Mache die Schicht nicht zu dick, sonst wird sie zu einer schmutzigen, schleimigen Masse. Sorge für ausreichend Luft. Hast du einen Rasenmäher mit Mulchfunktion? Dann kannst du das fein gemahlene Gras einfach auf deinem Rasen liegen lassen! Achte darauf, dass es nicht zu viel wird und dass die Mulchschicht dein Gras nicht erstickt. In diesem Fall kannst du etwas davon wegharken und zwischen deine Pflanzen legen.

Wie dick sollte die Mulchschicht sein?

Die Dicke der idealen Mulchschicht hängt vom gewählten Mulchmaterial ab. Je feiner der Mulch ist, desto dünner ist die Schicht. Du musst vor allem darauf achten, dass noch genügend Luft durch den Mulch dringen kann, damit die Schicht nicht verrottet. Eine Schicht aus Gras sollte also viel dünner sein und eine Mischung aus Blättern und Ästen kann viel dicker sein.

Was solltest du besser nicht als Mulch verwenden?

Pflanzenreste von Wurzelunkräutern solltest du besser nicht verwenden, da sie ungewollt neues Unkraut in deinem Garten verbreiten können. Lebensmittelabfälle sowie Obst- und Gemüseabfälle sollten ebenfalls nicht verwendet werden, da sie Tiere wie Mäuse, Ratten und Maulwürfe anlocken, die du nicht in deinem Garten haben willst.

Nachteile des Mulchens

Gibt es bei all diesen Vorteilen auch Nachteile beim Mulchen? Jeder Vorteil hat auch einen Nachteil: Die Mulchschicht kann auch weniger erwünschte Tiere anziehen, die deine Pflanzen schädigen können. Mulch hält zwar Unkraut ab, kann aber auch das Wachstum der gesäten oder entstehenden Pflanzen behindern. Mulchen ist also nur dann eine gute Idee, wenn deine gewünschten Pflanzen bereits wachsen! Und wenn du es falsch anwendest, läufst du Gefahr, den Boden zu ersticken, unerwünschtes Unkraut zusätzlich zu verbreiten oder dem Unkraut sogar zusätzlichen Nährboden zu bieten. Aber: All diese möglichen Nachteile wiegen nicht auf gegen die Vorteile. Natürliches Gärtnern ist die Zukunft und das aus gutem Grund. Also mulche trotzdem!

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