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Intratuin Zimmerpflanzenkurs - Lektion 04: Hilfe meine Pflanze wächst!

Lektion 04: Hilfe, meine Pflanze wächst! – Alles zum Thema Schneiden und Umtopfen

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Lektion 04: Hilfe, meine Pflanze wächst!

Hi, ich bin Joost,

großartig, deine Pflanze lebt noch! Anders gesagt: Es geht ihr sogar sehr gut. Du hast sie an einen geeigneten Standort gestellt und stillst ihre Bedürfnisse. Jetzt, wo du weißt, wie du deine Zimmerpflanze versorgen musst, indem du ihr die richtige Menge an Wasser, Nährstoffen und Licht gibst, wächst sie richtig gut. Dann ist nun an der Zeit, den nächsten Schritt in Sachen Zimmerpflanzenpflege zu lernen. In den ersten Monaten (vielleicht auch Jahren) ist der erste Topf völlig ausreichend, aber es wird unweigerlich der Moment kommen, an dem du deine Pflanze umtopfen solltest. Der zusätzliche Platz und die Nährstoffe, die deine Pflanze durch das Umtopfen erhält, werden ihr einen Wachstumsschub geben. Deshalb reden wir auch über das Thema "Zimmerpflanzen schneiden". Lass uns loslegen mit der vierten Lektion!

Größer, stärker, schneller

Von Zeit zu Zeit solltest du deine Pflanze umtopfen. Das kann einmal im Jahr sein, aber auch öfter. Es hängt von deiner Pflanze ab, wie schnell sie wächst und wie du sie pflegst. Wenn die Wurzeln aus den Löchern unten im Topf herauswachsen oder wenn deine Pflanze plötzlich häufiger Wasser braucht, ist es Zeit zum Umtopfen. Das Umtopfen kann auch bei einer ungesunden Pflanze helfen, da die neue Blumenerde Mineralien enthält, die die Pflanze braucht.

Du solltest aus 3 Gründen deine Pflanze umtopfen:

  • Der erste Grund ist, dass die Blumenerde erneuert werden sollte, wenn sie verunreinigt ist. Das passiert beispielsweise durch Leitungswasser, wie ich dir in der letzten Lektion erklärt habe. Wenn deine Blumenerde Ablagerungen aufweist, ist es also sinnvoll, die Erde auszutauschen.
  • Du kannst eine Pflanze auch umtopfen, wenn du schon alles Mögliche versucht hast, sie aber trotzdem einfach nicht besser aussieht. Du gießt sie ausreichend und düngst sie, aber die Nährstoffe in der Blumenerde sind aufgebraucht.
  • Der häufigste Grund für das Umtopfen einer Pflanze ist, dass sie mehr Platz zum wachsen braucht. Was oberirdisch wächst, wächst auch unterirdisch in Form von Wurzeln. Wenn du deine Pflanze aus dem Topf hebst und du die verzweigten Wurzeln an der Außenseite sehen kannst, fast wie Filz, sollte ein größerer Topf her.

Der beste Zeitpunkt

Das Umtopfen erfolgt am besten im Frühjahr, nach der winterlichen Ruhephase oder zu Beginn des Sommers, wenn die Pflanze eine neue Wachstumsperiode beginnt. Das bedeutet jedoch nicht, dass du deine Pflanzen nicht auch zu anderen Zeiten des Jahres umtopfen kannst. Falls erforderlich, kannst du dies auch im Sommer oder im Herbst tun. Im Winter ist es jedoch besser nicht umzutopfen, da es für die Pflanze schwieriger sein kann, sich zu erholen, wenn ihre Wurzeln beschädigt werden.

Die Vorbereitung

Bevor du deine Pflanze umtopfst, solltest du sie am Vortag zusätzlich gießen. Auf diese Weise kann deine Pflanze genügend Feuchtigkeit aufnehmen und sich nach dem Umtopfen in aller Ruhe erholen, ohne auszutrocknen. Wenn du deine Pflanze umtopfst, um die Erde auszutauschen, gieße sie zwei Tage vorher extra und halte die Erde dann etwas trockener. Auf diese Weise kann die Erde um die Wurzeln herum beim Umtopfen leichter von der Pflanze gelöst werden.

Ein Wort der Vorsicht, bevor wir beginnen: Achte auf hautreizende Säfte, die freigesetzt werden können, wenn die Pflanze beim Umtopfen beschädigt wird. Zum Beispiel der Saft der Dieffenbachie und der des Ficus können Hautreizungen verursachen, weshalb du beim Umtopfen lieber Handschuhe tragen solltest. Dasselbe gilt übrigens für Kakteen. Dafür gibt es sogar spezielle Kaktushandschuhe!

Was du zum Umtopfen brauchst

Los geht's ...

Fangen wir an! In einigen einfachen Schritten zeige ich dir, wie du deine Pflanze umtopfst.

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Beginne mit der Grundlage, nämlich der Wahl des richtigen Topfes für deine Pflanze. Wähle einen Topf, der ungefähr 20% größer ist als der alte Topf, aber auch nicht viel größer als das. Wenn der Blumentopf keine Löcher hat, ist das kein Problem, aber wähle dann einen Anzuchttopf, den du in den schönen Blumentopf stellst. Überprüfe bei dieser Art von Topf regelmäßig die Feuchtigkeit am Boden des Blumentopfes, denn wie du bereits gelernt hast, mögen

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Wähle dann die richtige Erde für deine Pflanze. Viele Pflanzen fühlen sich in normaler Blumenerde pudelwohl. Kakteen bevorzugen Erde, die mit Sand gemischt ist. Kaufe dafür vorgemischte Erde, oder mische selbst etwas Sand durch die normale Blumenerde. Einige blühende Pflanzen benötigen eine spezielle Mischung, wie beispielsweise die Orchidee. Weißt du nicht genau was du brauchst? Frage gern unsere Mitarbeiter in deinen Intratuin - Gartencenter om hulp.

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Nachdem du alle Materialien besorgt hast und die richtigen Vorbereitungen getroffen hast, kannst du mit dem Umtopfen beginnen. Löse die Pflanze zunächst vorsichtig aus dem alten Topf. Ein Plastiktopf kann ein wenig geknetet werden, so dass sich die Pflanze gut löst. Steckt deine Pflanze fest? Schneide den Topf in Stücke oder lockere sie mit einem Messer am Rand des Topfes entlang. Der alte Blumentopf kann im Plastikmüll entsorgt werden.

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Jetzt ist es an der Zeit, die Gesundheit der Wurzeln deiner Pflanzezu überprüfen. Gesunde Wurzeln sind oft weiß oder braun und fühlen sich fest an. Abgestorbene Wurzeln sind verschrumpelt oder manchmal sogar weich und matschig. Matschige Wurzeln deuten darauf hin, dass deine Pflanze Wurzelfäule hat und wahrscheinlich zu viel gegossen wurde. Entferne alle abgestorbenen und kranken Wurzeln, damit du die Pflanze mit gesunden Wurzeln wieder einpflanzen kannst.

Ufopflanze umtopfenUfopflanze umtopfen
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Manchmal sind die Wurzeln im Topf eingerollt, und man kann kaum Erde zwischen ihnen sehen. Dann ist es wichtig, die Wurzeln ein wenig auszurollen und zu trennen. Versuche aber, die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen. Einige Pflanzen haben ein Wurzelsystem, das ein feines Netz durch und um den Boden bildet. Anstatt zu versuchen, die gesamte alte Erde zu entfernen, ist es besser, die Wurzeln ein wenig zu kneten und sie dann in den Topf mit frischer Blumenerde zu setzen. Du brauchst nicht die gesamte alte Blumenerde zu entfernen, maximal 2/3 sind ausreichend.

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Fülle nun den Topf mit neuer Blumenerde und setze die Pflanze dort hinein. Der Raum um den Wurzelballen sollte ebenfalls mit Blumenerde aufgefüllt werden, wobei ein Abstand von einigen Zentimetern zwischen der Oberkante der Erde und dem Topf eingehalten werden sollte. Achte darauf, dass die frische Blumenerde genauso hoch ist wie im alten Topf. Es ist nicht notwendig, die Erde besonders fest anzudrücken; die Wurzeln sollen ja genügend Sauerstoff bekommen. Sobald die Pflanze fest in ihrem neuen Topf und in der neuen Erde steht, stelle sie wieder an ihren alten Platz. Und voilà, die perfekte Basis für ein üppiges Wachstum!

Platzmangel

Es kann natürlich auch sein, dass deine Pflanze so groß geworden ist, dass sie eigentlich einen größeren Topf bräuchte, aber du möchtest nicht, dass sie noch größer wird (aus Platzmangel und dergleichen). Dann kannst du die Pflanze im selben Topf umtopfen. Dies geschieht auf die gleiche Weise wie beschrieben, nur müssen die Wurzeln abgeschnitten werden. Schneide beim Umtopfen maximal ein Drittel der Wurzeln ab und setze die Pflanze mit frischer Blumenerde wieder in den unrsprünglichen Topf. Auf diese Weise erhält die Pflanze neue Nährstoffe und Platz für ihre Wurzeln, ohne dass sie riesig groß wird. Du kannst deine Pflanze aber auch klein halten, indem du sie teilst und Stecklinge nimmst. Wie das geht, erkläre icn dir in der allerletzten Lektion, Lektion 6.

Zurückschneiden

Apropos beschneiden ... Du kannst nicht nur die Wurzeln deiner Pflanze beschneiden, sondern auch deine Zimmerpflanze selbst. Manchmal wird deine Pflanze doch zu groß oder zu wild und du möchtest sie beschneiden, um ihre Form zu erhalten, aber auch, damit das Licht wieder alle Blätter erreicht. Es kann aber auch sein, dass deine Pflanze unten kahl und dünn geworden ist und du möchtest, dass sie wieder überall voller aussieht. Vor allem wenn deine Pflanze anfängt, schlechter auszusehen, kann ihr ein ordentlicher Rückschnitt gut tun. Durch das Abschneiden von abgestorbenen und ungesunden Blättern und Stängeln wird die Pflanze gestärkt und kann sich auf neues, gesundes Wachstum konzentrieren. Das Beschneiden deiner Zimmerpflanzen hat also mehrere Vorteile.

Zimmerpflanzen schneidenZimmerpflanzen schneiden

Wann solltest du eine Pflanze zurückschneiden?

Wenn du deine Pflanze zurückschneiden möchtest, solltest du das im Frühjahr, Sommer oder Herbst tun. Ein Rückschnitt im Winter ist nicht empfehlenswert, da die Zimmerpflanze dann "ruht". Eine Pflanze, die aus mehreren Stängeln besteht, wie z. B. ein Farn oder ein Einblatt, kann durch einfaches Abschneiden der Stängel ausgedünnt werden. Schneide aber bitte nicht wahllos, sondern beginne mit den Trieben mit braunen Blättern und entferne auch unschöne, alte oder zu lange Triebe. Bei Pflanzen mit einem deutlichen Hauptstamm kannst du die Seitenzweige oder die Spitze der Pflanze beschneiden.

Wie solltest du eine Pflanze zurückschneiden?

Der Rückschnitt sollte mit einer guten, sauberen Gartenschere erfolgen oder mit einem scharfen, sauberen Messer. Schneide den Stängel direkt über einem Blatt ab, wo sich oft eine schlafendes Auge (Knospe) befindet. Schneide den Stängel einige Zentimeter über dem Blatt und der schlafenden Knospe in Richtung der Knospe ab. Wenn du eine Pflanze stutzt, wird sie zwar kleiner aber auch üppiger, da sie sich ab dem schlafenden Auge neu verzweigt. Überlege dir vorher gut, wo und wieviel du zurückschneiden möchtest und schneide nicht mehr als ein Fünftel der Pflanze weg. Wenn du dir nicht sicher bist, ob zurückschneiden wirklich eine gute Idee ist oder wieviel du zurückschneiden kannst, versuche dann zunächst einen kleine Stück zu beschneiden und schau dir an, wie deine Pflanze darauf reagiert.

Neben grünen Zimmerpflanzen können auch blühende Pflanzen beschnitten werden. Das erfordert jedoch einen etwas anderen Ansatz. Bei einigen blühenden Pflanzen ist es von Vorteil, wenn abgestorbene Knospen oder Blüten entfernt werden - dies nennt man Kopfschnitt. Auf diese Weise ermutigst du die Pflanzen, neue Blüten auszubilden.

Kannst du alle Pflanzen beschneiden?

Nein, nicht jede Pflanze eignet sich zum Beschneiden. Palmen zum Beispiel wachsen nur von einem Punkt aus nach oben. Wenn du den entfernst, wird die Pflanze absterben. Du kannst der Palme aber beim Wachstum helfen, indem du alte Blätter entfernst. Wenn ein Teil eines Blattes braun wird, kannst du den braunen Teil abschneiden. Wenn das ganze Blatt braun ist, empfiehlt es sich, das ganze Blatt unten am Stiel, ab dem Stamm zu entfernen. Der Stängel wird nicht wieder grün werden.

Zimmerpflanze Calathea BlattZimmerpflanze Calathea Blatt

Woher weißt du, wann deine Pflanze zusätzliche Nährstoffe braucht, sprich gedüngt werden sollte? Eines der ersten Anzeichen ist, dass deine Pflanze nicht mehr gut wächst, obwohl gerade Wachstumszeit ist (März bis September). Aber deine Pflanze kann sich auch verfärben, ihre Blätter können gelb oder braun werden, oder sie kann aufhören zu blühen. Also vor allem dann, wenn deine Pflanze nicht mehr so frisch sondern ein wenig kränkelnd aussieht. Der Dünger dient als zusätzliche Vitaminspritze, die deine Pflanze wieder auf Trab bringt! Es gibt Universaldünger aber auch Spezieldünger für z. B. Kakteen oder Flamingoblumen. Langzeitdünger ist auch in Form von Tabletten erhältlich.

Wenn du eine Pflanze gerade umgetopft hast, braucht sie in der ersten Zeit keine zusätzlichen Nährstoffe. Frische Blumenerde enthält nämlich auch Pflanzennahrung. Diese reicht für etwa zwei bis drei Monate. Erst danach solltest du düngen. Auch in den Wintermonaten, wenn sich die Pflanzen in der Ruhephase befinden, brauchen sie nicht gedüngt zu werden.

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Manche Pflanzen "bluten", wenn sie beschnitten werden, z. B. der Ficus oder die Kaktus-Wolfsmilch. Ein Erste-Hilfe-Koffer ist nicht nötig, denn zum Glück sind sie nicht wie wir Menschen. Pflanzen bluten mit einer Art milchigem Saft. Wenn die Blutung nicht von selbst aufhört, kannst du die Pflanze entweder an einen kühleren Ort stellen, damit der Saftfluss nachlässt, oder du kannst die Wunde mit etwas Asche aus dem Kamin oder mit Erde verschließen. Trage dabei Handschuhe, wir haben ja schon gelernt, dass der Saft die Haut ziemlich reizen kann.

Wenn die Blätter an deiner Pflanze schneller braun werden oder mehr Blüten absterben als üblich, ist es immer gut, zu prüfen, ob dies vielleicht auf eine schlechte Pflege zurückzuführen ist, und deine Pflege-Routine angepasst werden sollte. Es kann leider auch vorkommen, dass deine Pflanze aus einem anderen Grund als der Pflege weniger gut aussieht. In der nächsten Lektion werden wir daher über Krankheiten und Schädlinge bei deiner Pflanze sprechen. Ihhhh! Aber mit meinen Tipps übersteht deine Pflanze das im Handumdrehen. Bis dann!

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