Lektion 02: So viele Pflanzen, so viele Töpfe
Hi, ich bin Joost,
gäbe es doch nur Tinder für Zimmerpflanzen! Das würde die Suche nach der perfekten Zimmerpflanze für dein Zuhause deutlich einfacher machen. Es gibt so viele Pflanzenarten in allerlei Größen, Farben und Formen! Das verursacht beinahe Herzrasen, wenn du die Zimmerpflanzen-Abteilung von Intratuin betrittst. Und dann ist da auch noch die Frage, ob sich die Pflanze bei dir zuhause wohlfühlen wird. Zum Glück bin ich hier, um dir zu zeigen, wie du den perfekten grünen Partner mit nach Hause nimmst.
In dieser Lektion zeige ich dir den Weg durch den Dschungel der Zimmerpflanzen, damit du bei deinem nächsten Intratuin-Besuch zielsicher die richtigen Pflanzen für dein Zuhause auswählen kannst. In der nächsten Lektion erkläre ich dir dann, wie du dich richtig um deine neuen Pflanzen kümmerst.
Der richtige Platz
Neben dem Gießen ist der richtige Platz in deiner Wohnung das wichtigste Rezept für glückliche Pflanzen. Aber woher weisst du, welche Art von Pflanzen zu deinem Haus passen? Der erste Schritt bei der Auswahl einer Pflanze ist die Überlegung, wo sie stehen soll. Dabei ist das Wichtigste, dass alle Zimmerpflanzen Tageslicht brauchen, um Glukose zu produzieren. Ein Fenster mit natürlichem Tageslicht ist daher überlebensnotwendig für deine grünen Mitbewohner.
Wenn du auf die natürliche Umgebung einer Pflanze und die Menge an Licht und Wasser achtest die sie braucht, hast du eine gute Ausgangsbasis. Wüstenpflanzen wie Kakteen und Sukkulenten zum Beispiel sind intensive, direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt. Einige tropische Pflanzen wie die Monstera und das Pfeilblatt (Alocasia) bevorzugen jedoch Standorte mit indirektem Sonnenlicht und höherer Luftfeuchtigkeit, da sie ein weniger sonniges Klima gewöhnt sind. Sie direkt vor ein Fenster mit viel Sonnenlicht zu stellen, ist ein absolutes No-Go. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle für den Lichtbedarf einer Pflanze. Im Frühling und Sommer ist die Sonneneinstrahlung viel stärker als im Herbst und Winter.
Pflanzen, die indirektes Licht bevorzugen
Obwohl Pflanzen Tageslicht zur Energiegewinnung brauchen, gibt es auch Pflanzen, die mit weniger Licht durchaus zufrieden sind. Diese Schattenpflanzen wachsen langsamer und benötigen weniger Wasser und Nährstoffe. Sie haben oft dunklere Blätter als Pflanzen die gerne im Licht stehen. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn sie nicht am Fenster stehen oder wenn dann zumindest an einem Nordfenster. Beispiele für diese Pflanzen sind der Gummibaum, der Bogenhanf (Sansevieria) oder der Schwertfarn.
TIPP: In unserem Blog 'Pflanzen für jeden Platz im Haus' findest du weitere Tipps zu Pflanzen für bestimmte Orte im Haus wie das Badezimmer oder das Schlafzimmer.
Du solltest bei der Pflanzenwahl auch auf die Luftfeuchtigkeit in deiner Wohnung achten. Keine Zimmerpflanze verträgt Zugluft, daher ist es am besten, sie an einen zuggeschützten Ort zu stellen. Eine schöne Pflanzensammlung auf der Fensterbank sieht toll aus, aber für die meisten Pflanzen ist dieser Platz anstrengend. Viel Licht und oft einen Heizung unter dem Fensterbrett, die trockene, warme Luft aufsteigen lässt: Besonders Pflanzen mit dünnen Blättern kommen damit nicht zurecht. Zum Glück können Sukkulenten und Kakteen das gut!
Pflanzen für das Fensterbrett
Happy Home
Bei der Auswahl von Pflanzen ist es auch wichtig zu berücksichtigen, wer außer dir in die Nähe der Pflanzen kommen könnte. Hast du ein kleines Kind, das im Haus unterwegs ist, oder lebst du mit einem haarigen, felligen Tierfreund zusammen? Dann solltest du bei bestimmten Pflanzen vorsichtig sein. Einige der für Kinder und Haustiere giftigsten Zimmerpflanzenarten sind der Kaktus-Wolfsmilch (der weiße Milchsaft ist giftig und reizt die Haut), Ficus (weißer Milchsaft, der giftig ist und die Haut reizt), Monstera (giftig bei Verschlucken), Begonie (giftig bei Verschlucken), Kolbenfaden (Aglaonema) (sehr giftig bei Verschlucken, für Tiere und Menschen), Dieffenbachie (sehr giftig bei Verschlucken, für Tiere und Menschen) und der Philodendron (giftig bei Verschlucken). Dies ist nur eine Auswahl der giftigsten Arten. Es ist also immer zu empfehlen, das Pflanzenetikett gut zu lesen oder einen Mitarbeiter zu fragen, wenn du dir nicht ganz sicher bist.
Wenn du doch eine giftige Pflanze gekauft hast, gibt es immer noch genug Möglichkeiten, um sie kind- und haustiersicher behalten zu können. Ein Hängetopf bzw. eine Blumenampel oder ein hohes Regal sind hierfür ideal!
Der passende Übertopf
Wenn du doch dabei bist, allerlei Pflanzenentscheidungen zu treffen, kannst du auch gleich noch über den richtigen Übertopf für deine neue Pflanze nachdenken. Es ist ratsam, die Wurzeln deiner neuen Pflanze zu kontrollieren. Kommen bereits Wurzeln aus den Drainagelöchern des Anzuchttopfes? Wähle dann einen größeren Topf, aber nicht einen, der um ein Vielfaches größer ist als der alte Topf. Ein zu großer Topf ist nicht gut für deine Pflanze, da sich dadurch viel überschüssiges Wasser am Boden des Topfes ansammeln kann, das die Pflanze mit ihren kurzen Wurzeln noch nicht erreichen kann. Dadurch bekommt deine Pflanze nasse Füße, und das mag sie nun wirklich nicht! Mein Tipp: Wähle einen Top, der im Durchschnitt 20 % größer ist als der alte.
Blumentöpfe in verschiedenen Arten und Größen
Worauf solltest du bei der Auswahl eines neuen Topfes noch achten? Wähle vorzugsweise einen Topf mit Löchern im Boden, den du auf einen Untersetzer stellst. So kann überschüssiges Wasser aus dem Topf abfließen und wird die Gefahr einer Überwässerung der Pflanze verringert. Leider haben schöne Übertöpfe oft keine Löcher, so dass es eine gute Idee ist, den Kunststoff-Innentopf in den dekorativen Übertopf zu stellen. Wenn du deine Pflanze doch in einen Topf ohne Drainagelöcher einpflanzen möchtest, dann verteile eine Schicht Hydrokörner auf dem Boden. Diese können einen Teil der überschüssigen Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder an die Blumenerde abgeben.
Und dann die schwierigste Entscheidung: Welches Design soll der neue Blumentopf haben? Die Auswahl ist riesig! Ich persönlich mag schöne Terrakotta-Töpfe. Sie haben immer ein Loch am Boden und betonen das Grün der Blätter. Wenn das für dich nicht so wichtig ist, könntest du darüber nachdenken, den Topf den Farben deiner Einrichtung und der Farbe der Pflanze anzupassen. Nimm dir Zeit und probiere in Ruhe aus, was dir am besten gefällt und was am besten passt!
Hast du alle Pflanzenentscheidungen getroffen? Dann ist jetzt der Moment gekommen, deine Pflanze mit nach Hause zu nehmen. Hier wird sie sich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen müssen. Möglicherweise zeigt sich das durch schlappe, hängende Blätter, aber nach einigen Tagen hat sich das bestimmt wieder gegeben. Prüfe, ob dein neuer grüner MItbewohner gleich etwas Wasser braucht und besprühe die Blätter eventuell etwas mit Wasser.
Es kann schonmal passieren, dass du dich spontan in eine Pflanze verliebst und sie unbedingt haben möchtest. Aber überlege dir gut, ob die angehimmelte Pflanze bei dir glücklich werden kann. Prüfe, wie viel Licht und Wasser sie braucht und wo sie stehen soll. Gibt es einen Platz ohne Zugluft und bekommt die Pflanze genug Licht da wo du sie gern haben möchtest? Wenn du das alles gut durchdacht hast, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Viel Spaß bei deinem nächsten (hoffentlich stressfreien) Besuch im Gartencenter und bei der Adoption deines neuen Pflanzenbabys! In der nächsten Lektion geht es um die richtige Wassermenge und wie du deinen grünen Mitbewohner gut pflegst. Bis dann!