Lektion 01: Eine gute BeGRÜN(d)ung
Hi, ich bin Joost,
dein Pflanzenguru für den Online-Zimmerpflanzenkurs "Verstehe deine Zimmerpflanze" von Intratuin. In diesem Kurs erkläre ich dir alles, was du zur Versorgung und Pflege deiner Zimmerpflanzen wissen musst. So hast du bald einen grünen Daumen! In dieser ersten Lektion gehe ich auf die Grundlagen von Pflanzen ein: Wie funktionieren Pflanzen und welche Eigenschaften und Bedürfnisse haben sie? Dabei behandle ich auch verschiedene Pflanzenarten und gehe auf Zubehör ein, das du für deine Zimmerpflanzen benötigst. In Lektion 2 und 3 verrate ich dir, was du bei der Auswahl von Zimmerpflanzen berücksichtigen solltest und wie du deinen neuen grünen Freund richtig pflegst. Aber so weit sind wir noch nicht, jetzt ist es erstmal Zeit für eine gute BeGRÜN(d)ung!
Wieso Pflanzen? Eine gute BeGRÜN(d)ung.
Pflanzen sind so viel mehr als nur hübsch anzusehen, und das ist auch wissenschaftlich erwiesen. Die Raumfahrtorganisation NASA entdeckte, dass Pflanzen giftige Stoffe neutralisieren können (sogar 87% innerhalb von 24 Stunden!), was sich auch positiv auf das Raumklima in unseren Haus auswirkt. Luftreinigende Zimmerpflanzen haben zudem eine positive Wirkung auf unseren Gemütszustand. Denn eine grüne Umgebung mindert Stress und fördert die Konzentration.
Ich merke an mir selbst, dass ich immer total entspanne, wenn ich mir einen Moment nehme, um meine Pflanzen zu gießen. Das ist fast so erholsam wie ein warmes Bad! Grund genug, grüne Gesellschaft im Haus zu haben. Aber wie beginnst du am besten? Bevor du eine Zimmerpflanze kaufst, ist es wichtig, dass du die grundlegenden Bedürfnisse einer Pflanze kennst. Zuerst benötigen Pflanzen für ihr Wachstum natürlich Wasser, Luft und Licht. Pflanzen verwandeln diese Stoffe in Energie; dieser Prozess wird Photosynthese genannt.
Was ist Photosynthese?
Jede Pflanze nimmt Wasser über ihre Wurzeln auf. Daraufhin wird das Wasser zu den Blättern geleitet. Über kleine Spaltöffnungen an der Unterseite der Blätter "atmet" die Pflanze Kohlenstoffdioxid ein und über die Blattoberseite nimmt sie Sonnenlicht auf. Mit Hilfe des Sonnenlichts wird das Kohlenstoffdioxid und Wasser in den Chloroplasten in Sauerstoff und Glukose umgewandelt. Glukose ist Energieträger, den die Pflanze für ihr Wachstum benötigt. Der Sauerstoff wird über die Spaltöffnungen an die Luft abgegeben, die wir dann atmen können.
Pflanzenvielfalt
Jetzt, wo du weißt, wie Pflanzen grundlegend funktionieren, ist es hilfreich zu erfahren, welche Arten von Pflanzen es gibt. Denn das sind einige! Die wichtigsten sind meiner Meinung nach Sukkulenten, Kakteen, blühende Pflanzen, Blattpflanzen und Epiphyten.
Sukkulenten
Sukkulenten umfassen viele Arten, darunter der Geldbaum und die Echeveria. Sie alle speichern Wasser im Stamm, in den Seitenzweigen oder in den Blättern als Reserve. Sukkulenten schließen tagsüber ihre Poren und nehmen kein CO2 auf; dies tun sie nachts, wenn du im Bett liegst und schläfst. So reduzieren sie tagsüber die Verdunstung, genau wie Kakteen.
Kakteen
Kakteen sind an ihren Areolen und Stacheln zu erkennen. Sie haben Dornen, um so wenig Wasser wie möglich zu verdunsten und sich vor Fressfeinden zu schützen. Die Haare filtern das helle Sonnenlicht und schützen die Pflanze vor Verdunstung.
Sukkulenten und Kakteen sind relativ anspruchslose Pflanzen: Sie benötigen ab und zu ein wenig Wasser, viel Licht und gelegentlich einen größeren Topf. Die perfekte Zimmerpflanze für Anfänger!
Grüne Zimmerpflanzen
Neben Sukkulenten und Kakteen gibt es auch grüne Zimmerpflanzen in allen Formen und Größen. Der Name ist Programm, denn es handelt sich um Pflanzen mit schönen grünen Blättern. Einige bekannte Beispiele sind die Calathea, die Yucca-Palme und der Drachenbaum. Der Vorteil von Grünpflanzen ist, dass sie wenig Pflege brauchen, vor allem im Vergleich zu blühenden Zimmerpflanzen.
Blühende Zimmerpflanzen
Blühende Pflanzen sind Pflanzen, die Blüten entwickeln und daher viel Licht benötigen. Meist bedeutet dies jedoch nicht volle Sonne, sondern viel indirektes Licht Manche Blumen blühen das ganze Jahr über, wie zum Beispiel der Christusdorn, während andere nur einmal im Jahr blühen. Manchmal blühen sogar nur in den Wintermonaten, wie zum Beispiel der Weihnachtskaktus.
Jetzt haben wir fast alle Arten behandelt, die im Boden wurzeln und wachsen. Aber wusstest du, dass es auch Pflanzen gibt, die auf anderen Pflanzen wachsen? Ja, wirklich!
Epiphyten
Epiphyten wachsen häufig auf tropischen Bäumen. Der Begriff Epiphyt stammt aus dem Griechischen: epi bedeutet "auf" und phyton "Pflanze". Epiphyten nehmen mit ihren Wurzeln Wasser und Nährstoffe aus der Luft auf, um zu wachsen und zu blühen. Beispiele für Epiphytenpflanzen sind Orchideen, Bromelien und Medinillabäume. Einer der bekanntesten Epiphyten ist die Tillandsia, die Sie vielleicht als Luftpflanze kennen. Im Blog 'Was sind Epiphyten' erfahren Sie mehr über die Herkunft der Epiphyten und wie Sie sie am besten in Ihrem Zuhause pflegen können.
Ja, ich will!
Ich hab dich also überzeugt und du willst (noch) eine Pflanze? Jetzt weißt du, wie eine Pflanze funktioniert und welche Arten von Zimmerpflanzen es gibt. Aber was brauchst du, bevor du dir eine Pflanze ins Haus holst, und - noch wichtiger - was benötigt deine Pflanze?
Zunächst einmal benötigst du einige grundlegende Dinge wie eine Gießkanne, einen Pflanzensprüher, einen Blumentopf, Blumenerde, eventuell Blähton und Dünger. Über die richtige Blumenerde, Hydrokörner und Dünger werde ich in einer späteren Lektion sprechen.
Wünsche und Ansprüche
Jede Zimmerpflanze hat ihre ganz eigenen Vorlieben und nicht alle Pflanzen sind gleich einfach. Einige kommen sehr gut mit niedriger Luftfeuchtigkeit zurecht, andere haben einen besonderen Wasserbedarf. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Alle Zimmerpflanzen brauchen Tageslicht, um Glukose zu produzieren. Von den Lichtbedürfnissen her kann man die Pflanzen in drei Kategorien einteilen: direktes Sonnenlicht, Halbschatten und Schatten. Einige brauchen mehr Licht und können daher näher am Fenster stehen, wie z.B. Kakteen, Sukkulenten, die Strelitzie und die Bananenpflanze. Andere Pflanzen kommen besser mit weniger oder indirektem Sonnenlicht aus und sollten daher etwas vom Fenster entfernt stehen. Hierzu zählen beispielsweise der Bogenhanf, die Glücksfeder und das Fensterblatt Monstera Monkey Mask. Glücklicherweise sind die meisten Zimmerpflanzen für den Halbschatten geeignet, d.h. sie sollten nicht in der direkten Sonne stehen, aber auch nicht im Vollschatten. Zu diesen Arten gehören beispielsweise das Einblatt und die Flamingoblume.
Joost weiß Bescheid!
Zum Glück gibt es einen praktischen Trick: Du kannst anhand der Blätter erkennen, ob eine Pflanze pflegeleicht oder eher anspruchsvoll ist. Pflanzen mit kräftigen Blättern können oft viel mehr aushalten als Pflanzen mit zarten Blättern. Dünnere Blätter benötigen mehr Feuchtigkeit, weil sie diese schneller verdunsten. Bei einer Pflanze mit robusten Blättern ist es in der Regel weniger schlimm, wenn man vergisst, sie zu gießen.
Manche Pflanzen sind also recht anspruchsvoll, was Zugluft, Luftfeuchtigkeit, den Standort, Wasser und Licht betrifft. Als Zimmerpflanzen-Neulinge würde ich daher mit einer pflegeleichten und robusten Pflanze starten. Meine Empfehlung? Entscheide dich für einen Kaktus oder eine Sukkulente wie die Aloe Vera oder eine Ufopflanze. Von letzteren kannst du später auch leicht Stecklinge nehmen und sie vermehren. In Lektion 6 erfährst du mehr darüber.
Pflegeleichte Zimmerpflanzen für Anfänger
Jetzt hast du das nötige Basiswissen über Pflanzen und bist bereit, ein grünes Baby zu adoptieren! In Lektion 2 sprechen wir über Auswahl der richtigen Zimmerpflanze(n) für dein Zuhause, und nach Lektion 3 weißt du, wie du deine neue Pflanze nach Strich und Faden verwöhnen kannst. Bis dann!