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Weinreben schneiden

Weinreben schneiden

Weintrauben im eigenen Garten pflücken: köstlich! Um eine gute Ernte zu erzielen und deine Weinrebe gesund und im Zaum zu halten, ist ein Rebschnitt notwendig. Sowohl im Winter als auch im Sommer solltest du aktiv werden. Zum Glück ist das Beschneiden einer Weinrebe nicht schwierig; du kannst dabei nicht viel falsch machen. Wenn du es richtig machst, wachsen die leckersten Trauben und hast du die schönste Pflanze. Wir sagen dir, worauf du beim Beschneiden einer Weinrebe achten musst.

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5 Minuten Lesezeit

Warum musst du die Weinrebe schneiden?

Weinstöcke wachsen immer weiter. Damit sie nicht in einem großen Gewirr aus verholzten Ästen enden, musst du sie beschneiden. Bei einem neuen Weinstock sorgt das Beschneiden dafür, dass die Pflanze mehr Energie in das Wachstum des ersten Stammes investiert, wodurch dieser dicker wird und du eine solide Basis von Haupttrieben für deinen Weinstock erhältst. Außerdem sorgt der Schnitt, wenn du ihn richtig ausführst, für die schönsten und leckersten Trauben. Der Schnitt ist auch wichtig, um Pilzkrankheiten wie Mehltau vorzubeugen, denn eine weniger dichte Pflanze trocknet besser und ist damit weniger anfällig.

Wie oft und wann solltest du die Weinrebe schneiden?

Weinstöcke werden zweimal im Jahr beschnitten. Der Hauptschnitt findet im Winter statt. Du machst das, wenn alle Blätter abgefallen sind und vor dem kürzesten Tag am 21. Dezember, bevor der Pflanzensaft wieder beginnt zu fließen. Achte darauf, dass es eine Zeit lang nicht friert! Wenn du die Traube später beschneidest, z.B. im Frühjahr, wird das Holz "bluten": Deine Traube verliert Feuchtigkeit aus den Schnitten. Das kann die Weinrebe schwächen und das willst du vermeiden. Der zweite Schnittzeitpunkt ist im Sommer, sobald der Strauch beginnt, Trauben zu bilden. Das ist Ende Mai - Juni.

Weinstöcke im Winter schneidenWeinstöcke im Winter schneiden

Wie schneidest du die Weinrebe?

Der Winter- und der Sommerschnitt dienen unterschiedlichen Zwecken, weshalb du diese Kletterpflanze jeweils etwas anders beschneiden solltest.

Beschneiden von Trauben im Winter: Winterschnitt

In den ersten ein bis zwei Jahren konzentrierst du dich beim Beschneiden vor allem darauf, eine solide Basis für die Rebe zu schaffen. Wähle einen oder mehrere schöne lange Äste mit vielen Seitenzweigen als Haupttriebe aus und befestige sie an einer Wand, Mauer, einem Gitter, Zaun oder einer Pergola. Wenn du eine sehr junge Weinrebe mit nur einem Zweig hast, wird dieser automatisch zum Haupttrieb. Die Haupttriebe dürfen gerade nach oben wachsen, die Seitenzweige hingegen gerade zur Seite oder fächerförmig. Binde sie aber nicht zu stark fest, um ihnen die Wuchsrichtung vor zu geben, die Zweige brauchen natürlich noch Platz zum Wachsen. Verwende weichen oder flexiblen Bindedraht und keinen Eisendraht, damit die Zweige nicht beschädigt werden. Achte darauf, dass du etwa 40 bis 50 cm Abstand zwischen den Seitenzweigen lässt, die restlichen Zweige kannst du in einem Abstand von 10 cm zu den Haupttrieben abschneiden.

Wenn die Haupttriebe stärker und dicker geworden sind, brauchst du die Weinrebe nicht mehr so stark zurück zu schneiden. Die Seitenzweige des Stammes, die Trauben getragen haben, sollten bis auf 3 cm über 2 gesunden Augen (Verdickung am Zweig) zurückgeschnitten werden. Es bleiben also 2 Augen pro Seitenzweig übrig. Schneide nicht zu nah an einem Auge, sonst riskierst du, dass es austrocknet. An der Stelle der Augen werden neue Triebe wachsen. An diesen neuen Trieben werden auch die Trauben wachsen, da eine Weinrebe am einjährigen Holz blüht. Damit ist Holz gemeint, das in diesem Jahr gebildet wird / wurde. Wenn die Weinrebe etwas älter wird, kann es von Vorteil sein, einen jüngeren Zweig als Haupttrieb zu wählen. Binde den jüngeren Zweig fest und lass ihn zu einem stehenden und kräftigen Zweig heranwachsen. Dann kannst du den alten Zweig ganz entfernen und hast so die Pflanze verjüngt.

Beschneiden von Trauben im Sommer: Sommerschnitt

Im Sommer will die Weinrebe wachsen und so viele Blätter wie möglich produzieren. Das ist gut für die Pflanze, aber nicht so sehr für die Fruchtbildung. Außerdem wächst sie schnell und  unkontrolliert in alle Richtungen. Also greife Ende Mai wieder zur Gartenschere, nämlich dann wenn du die ersten kleine Trauben an der Pflanze siehst. Triebe, die keine Trauben bilden, kannst du komplett zurückschneiden. Lange Ranken, die wild sprießen, können bis auf ein Blatt zurückgeschnitten werden. Prüfe auch, ob Blätter die Sonne für die Trauben blockieren; diese können entfernt werden. Mit weniger Zweigen und Blättern bleibt mehr Energie für die Ausbildung von Trauben und diese bekommen mehr Licht, wodurch sie viel schmackhafter werden. Das Ausdünnen hat außerdem den Vorteil, dass der Strauch nach dem Regen schneller trocknet, wodurch das Risiko eines Pilzbefalls verringert wird.
Sommerschnitt bedeutet auch, die Zweige 1 oder 2 Knospen oberhalb der Blüten abzuschneiden, wo die Früchte erscheinen werden. Du willst nur eine Traube (maximal 2) pro Trieb, das heißt, du willst 5 Trauben pro Meter. Auf diese Weise erhältst du die besten Weintrauben, weil die Pflanze dann ihre Energie weniger teilen muss. Wenn du das nicht tust, hast du zwar mehr Weintrauben, die aber kleiner und weniger süß sind. Entscheide dich hier eher auf Qualität als auf Quantität. Du musst dir keine Sorgen machen, dass der Strauch beim Entfernen der Triebe blutet. Solange die Triebe jung und nicht verholzt sind, passiert das nicht.

Deine Weinrebe "striegeln" und ausdünnen

Um die besten Trauben zu ernten, solltest du sie ausdünnen, wenn sie so groß wie eine Erbse sind, und nach dem Sommerschnitt alle 2 Wochen deine Weinrebe "striegeln".

"Striegeln"  bedeutet, dass du einzelne Weintrauben, die sich nicht gut entwickeln, von einer Traube abschneidest. Du erkennst sie ganz einfach: Sie sind kleiner, färben sich weniger gut und sind vielleicht ein bisschen verschrumpelt. Du schneidest auch nach innen wachsende Trauben weg, also die Trauben im Inneren des Strauches. Mach das, wenn die Trauben so groß wie eine Erbse sind, denn wenn du es später machst, kannst du die Wachsschicht der Trauben beschädigen. Achte darauf, dass du den ganzen Stiel der Traube abschneidest, um Fäulnis zu verhindern. Verwende dazu eine kleine, scharfe und saubere Schere. Versuche, die Trauben so wenig wie möglich mit verschwitzten Fingern oder deinen Haaren zu berühren: Das kann die Schale beschädigen.

Unter "Ausdünnen" versteht man das Entfernen der beginnenden Triebe in der Nähe der Blattachseln. Diese Triebe nehmen dem Rest der Pflanze Nährstoffe und Energie, die sie für die Ausbildung guter Weintrauben braucht. Schneide die Triebe weg, wenn sie etwa 10 Zentimeter groß sind, und schneide sie nicht alle auf einmal ab, sondern abwechselnd. Du riskierst sonst, dass das Wachstum deiner Traubenpflanze stagniert. Kontrolliere die Weinrebe am besten alle 2 bis 3 Wochen. Es geht darum, die Energie der Pflanze richtig zu verteilen, um eine gute Ernte von leckeren Trauben zu erhalten.

Blaue WeintraubeBlaue Weintraube

Welche Gartengeräte benutzt du, um eine Weinrebe zu schneiden?

Traubenpflanzen sind zum Glück leicht zu beschneiden. Schließlich sind die Äste nicht sehr dick. Eine normale Gartenschere ist da genug. Achte darauf, dass sie scharf und sauber ist. Reinige die Schere nach dem Schneiden immer gut, auch wenn der Pflanzensaft möglicherweise nicht immer gut zu sehen ist. Er trocknet etwas ein und das wirkt sich negativ aus, wenn du das nächste Mal eine Pflanze schneiden möchtest. Außerdem verhindert es die Ausbreitung von Krankheiten zwischen den Pflanzen.


Gartengeräte zum Schneiden einer Weinrebe

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