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Rasen säen mit Rasensamen

Rasen säen mit Rasensamen

Ein Garten mit Rasen hat viele Vorteile. Es bildet sich weniger Staunässe, er sorgt für etwas Abkühlung, mehr Artenvielfalt und bietet trotzdem Platz! Ein Rasen bietet nicht nur Vorteile für die Natur, sondern auch für dich. Gras sorgt für eine schöne grüne Aussicht, du kannst entspannt darauf liegen, ein wenig Fußball spielen oder wie wäre es mit einem Picknick im eigenen Garten? Es gibt 2 Wege zu einem schönen Rasen: Du kannst Rollrasen verlegen oder ihn mit Grassamen aussäen! In diesem Blog geht es um die Aussaat von Gras. Wir erklären dir, welche Arten von Grassamen es gibt, wann und wie du säst und wie es nach der Aussaat weitergeht. Auf dem Weg zu einem schönen, grünen unde gesunden Garten!

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5 Minuten Lesezeit

Welche Rasenarten gibt es?

Rasen ist Rasen, denkst du vielleicht. Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht! Es gibt zahlreiche verschiedene Rasenarten und der Rasensamen, den du kaufst, ist immer eine Mischung aus verschiedenen Grasarten. Die Zusammensetzung dieser Saatgutmischungen ist auf die zukünftige Nutzung und den Standort des Rasens zugeschnitten.

Spielrasen

Ein Fußballspiel, lauter Puzelbäume, herumlaufende Kinder... der Rasen, der sich dafür am besten eignet, ist Spielrasen und der Name ist Programm. Es ist die ideale Grassorte für einen Rasen, der regelmäßig betreten wird. Nicht ganz zufällig ist Spielrasen die Rasenart, die am häufigsten vorkommt. Damit bist du immer auf alles vorbereitet und brauchst nicht befürchten, dass ein paar spielende Kinder deinen schönen Raen ruinieren. Ein weiterer Vorteil von Spielrasen ist, dass diese Rasenart kaum Pflege braucht. Spielrasen verträgt Trockenheit, erholt sich schnell und ist resistent gegen dagegen, kurz gemäht zu werden. Neben Samen für einen Spielrasen gibt es auch Samen für einen Sportrasen, die noch widerstandsfähiger sind!

Rasensamen für Spielrasen

Zierrasen

Auch hier verrät es schon der Name: Zierrasen ist sehr fein und sieht daher glatt und gepflegt aus. Ein Zierrasen dient vor allem der Dekoration und kann einer intensiven Nutzung nicht so gut standhalten wie Spielrasen. Wenn dein neuer Rasen also vor allem schön sein soll, wähle Zierrasen! Er sieht am besten aus, wenn er auf etwa 2 bis 2,5 cm kurz geschnitten wird.

Schattenrasen

Schließlich gibt es noch Schattenrasen. Er hat die spezielle Eigenschaft, dass er auch an einem schattenreichen Standort gut gedeiht. Sehr schön, wenn du einen Garten mit wenig Sonne hast, denn nicht alle Gräser kommen gut ohne Sonne zurecht. Du solltest jedoch bedenken, dass ein Schattenrasen etwas mehr Pflege benötigt als andere Rasenarten. Das größte Risiko bei Schattenrasen ist, dass er Moos entwickelt. Das liegt nicht so sehr am Gras, sondern an der schattigen Lage. Das Einzige, was du tun kannst, um das etwas zu verhindern, ist, den Rasen nicht zu kurz zu schneiden. Halte das Gras mindestens 5 cm hoch, dann hat Moos weniger Chancen.

Rasensamen für Schattenrasen

Wann solltest du Gras säen?

Die beste Zeit für die Aussaat von Gras ist der Herbst! Das hat unter anderem mit der Temperatur des Bodens zu tun, die mindestens 10 bis 12 Grad betragen muss, damit die Grassamen keimen können. Auch ist der Boden dann nach dem Sommer krümeliger und trockener wodurch er sich einfacher umgraben lässt. September ist der ideale Monat zur Rasensaat! Rasen, der im Herbst gesät wurde und dessen Halme noch klein sind, ist ebenso frostresistent wie der ältere Rasen. Nur die Keim- und erste Wachstumsphase sollte dann schon abgeschlossen sein.
Im Frühjahr ist die Aussaat natürlich ist auch möglich, aber warte bis April oder Mai, damit sich der Boden schon etwas mehr erwärmt hat. Der Nachteil des Frühlings ist, dass das Unkraut genauso schnell wächst wie dein Gras. Im Herbst hast du damit weniger Probleme, der Rasen wächst dann zwar langsamer aber auch gleichmäßiger. Behalte die Wettervorhersage im Auge, bevor du deinen Aussaatzeitpunkt wählst: Ein paar Tage Regen nach der Aussaat fördern das Wachstum enorm! Auch das ist im Herbst eher so als im Frühjahr.

 

Rasen aussäen in 5 Schritten

Wenn du jetzt denkst: "Morgen soll es regnen, dann fang ich mal schnell noch mit meinem neuen Rasen an", liegst du leider nicht so ganz richtig. Das liegt daran, dass du eine gewisse Vorbereitungszeit brauchst, bevor du echt anfangen kannst.

1. Schritt: Den Boden vorbereiten

Beginne ein paar Wochen vor der eigentlichen Aussaat mit der Vorbereitung des Bodens. Markiere zunächst die Grenzen des Rasens mit Stöcken und Schnur, damit die Position deines Rasens klar ist. Die nächste Aufgabe ist die Säuberung des Bodens dort, wo der Rasen wachsen soll: Das bedeutet, dass du etwa 25 bis 30 cm tief graben und alles umgraben musst. Alle Steine, Abfälle, Wurzeln, Unkraut und "altes Gras" müssen weg. Auch Wurzelunkräuter sollten sorgfältig entfernt werden, denn du brauchst ein völlig freies und kahles Stück Boden! Wenn du auf harte Schichten stößt, musst du sie aufbrechen und zerkleinern, damit die Feuchtigkeit von unten an deinen Rasen gelangen kann. Danach braucht der Boden Zeit, um sich abzusetzen, was mindestens ein bis zwei Wochen dauert. Wen du dem Boden jetzt diese Zeit gibst, ist das Risiko auf spätere Senken im Boden kleiner, wodurch deine Grasfläche besser aussehen wird.

Du solltest auch schauen, dass jetzt schon alle Gartenarbeiten erledigt sind, die das Betreten der zukünftigen Rasenfläche mit sich mitbringen würden, zum Beispiel der Apfelbaum hinter der Rasenfläche, der noch beschnitten werden muss oder der Beerenstrauch, der noch abgeerntet werden müsste. Erledige diese und ähnliche Arbeiten bevor du im Detail mit dem Anlegen der Grasfläche beginnst, damit die Fläche dann Ruhe hat. 

2. Schritt: Nährboden für deinen Rasen

Der nächste Schritt hat eine größere Bedeutung. Es geht jetzt darum, den Boden unter dem Rasen gut vorzubereiten und auch mit den passenden Nährstoffen zu versehen, welche die perfekte Basis legen für gutes Graswachstum. Was genau du tun musst, hängt von der Art deines Bodens ab.

Kommt dein zukünftiger Rasen auf Lehmboden? Das bedeutet, dass die Erde dort sehr kalkhaltig ist, was gut ist. Dann solltest du den Lehmboden nur noch mit etwas Sand oder Blähton mischen, damit er etwas leichter wird und damit genug Wasser und Sauerstoff in tiefere Schichten eindringen können. Ist deine Ausgangslage ein eher sandiger Boden? Dann sollten sowohl die Nährstoffspeicherung als auch die Wasserhaltefähigkeit verbessert werde. Gib etwas zusätzlichen Kalk in Form von Kalkpellets und mische etwas Kompost unter die Erde. Kompost hält die Feuchtigkeit gut zurück und liefert Nährstoffe.

Die Zugabe von organischem Dünger kann bei jeder Art von Boden nicht schaden! Beachte aber bitte die Dosierungsangaben auf der Verpackung, denn zu viel ist nicht gut. Nimm dir Zeit  beim glättenden Harken. Du kannst auch ein langes Brett verwenden, das du über den Boden schiebst, um ihn zu ebnen. Tritt dann den Boden gut und fest an. Eine Gartenwalze kann helfen, wenn du eine größere Rasenfläche anlegen willst. Achte darauf, dass der Boden eben ist, denn alle Unebenheiten und Kuhlen werden durch den Rasen zu spüren sein.

Regenwürmer im GrasRegenwürmer im Gras

3. Schritt: Rasensamen ausstreuen

Sobald der Boden sauber, flach und verdichtet ist, kannst du mit der Aussaat der Grassamen beginnen. Mit einem Kilo Grassamen kannst du 30 bis 50 m2 Gras säen, je nach Grasart. Du kannst mit der Hand säen, aber das erfordert etwas Geschick, damit es gleichmäßig wird. Einfacher ist es, einen Streuer bzw. Streuwagen zu benutzen, der dir später auch beim Düngen deines Rasens nützlich sein kann. Bevor du anfängst, teile die Rasensamen in zwei gleichgroße Portionen. Säe zuerst in Längsrichtung und danach in Querrichtung, oder umgekehrt. Wenn du in zwei Teilen säst, wobei eine Saatrichtung im rechten Winkel zur anderen liegt, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass dein Rasen später kahle Stellen bekommt. Streue an den Rändern etwas mehr aus, damit der Rasen dort am stabilsten wird.

4. Schritt: Rasensamen harken und feststampfen

Die Grassamen keimen bei Licht, deshalb solltest du sie nicht intensiv in den Boden harken oder mit viel Erde abdecken. Es ist jedoch gut, ganz leicht mit der Harke über die Samen zu fegen, damit sie sich optimal verteilen. Tritt die Samen in den Boden, damit sie gut mit der Erde in Kontakt kommen. Das ist vorerst das letzte Mal, dass du hier stampfen darfst, also genieße es! Danach solltest du deinen zukünftigen Rasen für mindestens 2-3 Wochen nicht mehr betreten.

5. Schritt: Nachsorge

Im Idealfall hast du deine Aussaat so geplant, dass es in den nachfolgenden Tagen regnet. Wenn dem nicht so ist, muss du mit dem Gartenschlauch im feinsten Sprühzustand oder Rasensprenger aktiv werden, damit der Boden mit den Rasensamen nicht austrocknet. Sprühe nicht dreimal am Tag kleine Mengen Wasser, sondern lieber einmal richtig. Gieße allerdings auch nicht zu viel, denn eine Überschwemmung vertragen die Samen nicht. Vögel lieben Grassamen; du kannst sie verscheuchen, indem du hier und da einen Stock mit Alufolie daran in die frisch eingesäte Erde steckst. Die tägliche Feuchtigkeistzufuhr solltest du auf jeden Fall im ersten Monat nach der Aussat gewährleisten, damit der Keimprozess optimal beginnt und auch weitergeht.

Wie lange dauert es, bis Grassamen keimen?

Gesät, gepflegt und jetzt bitte wachsen! Wie schnell die Keimung erfolgt, hängt von der Grasart und den Wetterbedingungen ab, aber nach 2 bis 3 Wochen solltest du bereits die ersten Grashalme sehen.

Wann ist der Rasen begehbar?

Du darfst die frisch gesäte Fläche vorläufig auf keinen Fall betreten. Erst wenn die Samen ausreichend gekeimt sind und die Grasnarbe angewachsen ist, darfst du deinen Rasen wieder betreten. Das ist nach ein paar Wochen der Fall, hängt aber davon ab, wie schnell das Gras wächst. Es wird mehrere Monate dauern, bis sich ein dichter und kräftiger Rasen entwickelt hat. Bis dahin solltest du ihn so wenig wie möglich betreten!

Wann kann ich nach der Aussaat mähen?

Wenn das Gras eine Länge von etwa 10 Zentimetern erreicht hat, ist es an der Zeit, das Gras zu schneiden. Du mähst es dann bis auf eine Höhe von 5 Zentimetern zurück. Falls nötig, kannst du es bei den folgenden Mäharbeiten immer kürzer schneiden.
Sorge dafür, dass dein Rasenmäher scharfe Mähmesser hat, welche die Hälmchen auch wirklich abschneiden und nicht die jungen Graspflänzchen aus der Erde ziehen.

Nach 2 oder 3 Mährunden kannst du deinen neuen Rasen organisch düngen, damit er sich optimal weiterentwickelt. Nach Oktober solltest du das allerdings nicht mehr machen, weil die Natur dann in die jahreszeitliche Ruhephase eintritt.

Gras maaien met grasmaaierGras maaien met grasmaaier

Kahle Stellen ausbessern?

Du willst keinen kompletten Rasen säen, sondern nur ein paar kahle Stellen ausbessern? Dann entscheide dich für Rasenreparatursamen. Hier gelten eigentlich die gleichen Schritte wie für einen kompletten Rasen, auch wenn du natürlich nicht so tief gräbst. Bei vielen ausgetrockneten Stellen im Rasen, zum Beispiel nach einer warmen Periode oder einem Urlaub, kann es nicht schaden, Reparatur-Rasensamen über die ganze Rasenfläche zu verteilen. Wahrscheinlich haben nur die stärkeren Rasenarten überlebt, aber der Rasen ist am schönsten, wenn noch alle Arten vertreten sind.

Auf zu einem schönen Rasen!

Eine neue Rasenfläche anzulegen indem Rasen gesät wird, ist erstmal ein gutes Stück Arbeit, aber diese wird mit grüner Schönheit in Hülle und Fülle belohnt! Wenn dir all die Einzelschritte etwas viel sind, kannst du dich immer noch für Rollrasen entscheiden!

Steef Maarsen

Gartenarchitekt und Gärtner

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