Siehst du runde Löcher oder Einkerbungen in den Blättern deiner Eibe? Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du es mit einem Befall von Dickmaulrüsslern zu tun hast. Und ja ... was dann? Wir erklären dir wie du diese Schädlinge erkennst, welche Pflanzen dieser Käfer befällt und was du tun kannst, um deine Eibenhecke und andere Pflanzen zu retten.
Der Dickmaulrüssler ist einer der hartnäckigsten Schädlinge im heimischen Garten. Er heißt offiziell gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus), auch Breitmaulrüssler oder Dickmaulrüsselkäfer genannt. Diese Rüsselkäferart kam über Eibenpflanzen nach Mitteleuropa. Es handelt sich hierbei um eine nachtaktive Tierart, die sich tagsüber versteckt hält, die nicht fliegen aber sehr gut laufen kann und deshalb auch auf deiner Dachterrasse oder deinem Balkon auftauchen kann!
Diese Rüsselkäferart wird ungefähr 10 mm groß und hat eine schwarze Farbe mit braunen Flecken. Der Rücken ist oft geriffelt oder weist Wölbungen auf. Die Larve des Dickmaulrüsslers wird auch etwa 10 mm groß, ist cremfarben und hat einen braunen Kopf.
Der Dickmaulrüssler vermehrt sich ungeschlechtlich (Parthenogenese), das heißt, die Weibchen brauchen keine Männchen, um Eier zu legen. Dieser Rüsselkäfer legt 500 bis 800 Eier auf einmal am Wurzelhals der Pflanze ab. Die Eier sind klein, nur 0,7 mm groß und von runder Form. Sie sind zunächst weiß und später braun. Nach 8 bis 20 Tagen schlüpfen die Eier und die Larven entwickeln sich.
Die Larven des Dickmaulrüsslers graben sich direkt nach dem Schlüpfen in die Erde ein und machen sich über die Wurzeln von Pflanzen her. Die Larven sind cremeweiß und haben einen bräunlich-roten Kopf. Die Larven haben keine Beine und können so von den Engerlingen unterschieden werden, die auch bei Pflanzenwurzeln leben können und Beine haben. Direkt aus dem Ei sind die Larven des Dickmaulrüsslers etwa 1 mm groß und wachsen, bis sie etwa 12 mm groß sind. Normalerweise findest du die Larve in einer C-Form zusammengerollt, diese Position nimmt sie ein, wenn sie gestört wird. Der Rüsselkäfer überwintert hauptsächlich als Larve, aber auch als erwachsener Käfer.
Die Puppe des Dickmaulrüsslers ist schmutzig weiß bis cremefarben und fühlt sich weich an. Der verpuppte Käfer befindet sich in einer Tiefe von 2 bis 20 cm im Boden und ist 7 bis 10 mm lang.
Der Rüsselkäfer ist nachts aktiv und ernährt sich von den Blättern seiner Lieblingspflanzen, die auch als Wirtspflanzen bezeichnet werden. Der Rüsselkäfer frisst immer vom Rand der Blätter und verursacht keine Löcher in der Mitte der Blätter, wie es eine Schnecke tut. Die Larven richten den meisten Schaden an. Junge Larven knabbern an den Haarwurzeln, größere Larven fressen auch an den größeren Wurzeln und an der Stammbasis. Wenn dadurch der Saftstrom unterbrochen wird, wird die Pflanze gelb und stirbt ab. Vor allem junge Pflanzen haben noch nicht die Kraft und Widerstandskraft, um das zu überstehen. Der Dickmaulrüssler mag am liebsten die Blätter, Triebe und Knospen von sehr vielen und unterschiedlichen Nutz- und Zierpflanzen (z. B. Beeren, Weinreben, Gehölze wie Eiben, Azaleen, Kirschlorbeer, Blumen und Stauden usw.). Er frisst aber auch Unkraut.
Der Aktivitätszyklus des Dickmaulrüsslers dauert vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein. Von Mitte März bis Anfang Juni schlüpfen die Larven, die überwintert haben. Von Mitte April bis Ende Juni verpuppen sich diese Larven, je nachdem, wann sie geschlüpft sind. Von Mitte Mai bis Anfang Oktober ist der verpuppte Rüsselkäfer dann aktiv.
Dickmaulrüssler überwintern auch als Käfer, du könntest also auch schon früher auf welche treffen! Die Eier werden von Anfang Juni bis Anfang Oktober gelegt. Von Mitte Juli bis Anfang November sind die neuen Larven aktiv, und ab Anfang November gehen sie in die Winterruhe.
Du wirst den Rüsselkäfer natürlich auf den Eiben in deiner Eibenhecke finden, aber eigentlich ist der Rüsselkäfer ein Allesfresser, er hat aber so seine Vorlieben. Wenn er seine bevorzugte Pflanze nicht findet, sucht er so lange, bis er eine andere schmackhafte Pflanze findet.
Hier sind einige der Pflanzen, an denen du den Dickmaulrüssler finden kannst:
Der Dickmaulrüssler kommt buchstäblich in deinen Garten gelaufen oder erreicht deinen Garten als Larve im Wurzelballen einer neuen Pflanze. Wenn du neue Pflanzen kaufst, kannst du den Wurzelballen präventiv mit Nematoden behandeln, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Das Wichtigste ist jedoch, dass sich deine Pflanzen selbst ausreichend wehren, denn eine starke Pflanze kann sich schnell erholen und wird dem Dickmaulrüssler besser widerstehen als eine Pflanze, die vorher schon geschwächt ist. Achte bei der Auswahl der Pflanzen für deinen Garten immer auf die folgenden Punkte:
Geeigneter Standort: Einige Pflanzen brauchen mehr Sonne und andere mögen Schatten. Versuche immer, eine Pflanze zu wählen, die sich an dem Platz wohlfühlt, den du für sie ausgewählt hast.
Pflanzenabstand: Manche Pflanzen brauchen mehr Platz als andere. Überprüfe immer, wie viel Platz deine neue Pflanze braucht und setze die Pflanzen nicht zu dicht nebeneinander.
Geeignete Bodenart: Es gibt Pflanzen, die sandigen Boden mögen und andere, die am besten in humusreicher Erde gedeihen. Es ist immer gut zu wissen, welche Art von Boden dein Garten hat und welche Pflanzen dafür geeignet sind.
Düngen & Gießen: Natürlich braucht eine Pflanze auch Nährstoffe und Wasser. Nährstoffe bekommt die Pflanze aus dem Boden, aber du kannst sie ergänzen, wenn das nicht ausreicht. Ausreichend Wasser ist natürlich auch wichtig. Stell eine Regentonne in deinen Garten, damit du einen Vorrat für trockene Tage hast!
Um Rüsselkäfer und ihre Larven zu bekämpfen, musst du zunächst wissen, wo sie sich hauptsächlich verstecken. Da der Dickmaulrüssler schwer zu entdecken ist, weil er sich tagsüber versteckt, kannst du selbst Verstecke für ihn anlegen, um zu sehen, wo er sich hauptsächlich aufhält. Das kannst du mit flachen Brettern zwischen deinen Zierpflanzen oder mit zerknülltem Zeitungspapier um die Stämme herum tun. Der Rüsselkäfer wird in diese Verstecke kriechen und dann weißt du, auf welcher Pflanze er sich versteckt und kannst ihn sofort entfernen! Mache das eine Zeit lang regelmäßig, von April bis Oktober, um so viele Käfer wie möglich zu erwischen. Bei einer Topfpflanze kann sich der Käfer auch zwischen dem Wurzelballen und dem Topf verstecken, also kontrolliere auch dort. Übrigens: Der Käfer sieht tot aus, wenn du ihn findest, doch das ist meist nur ein Verteidigungsmechanismus.
Eine umweltschonende Bekämpfung dieses Pflanzenschädlings ist auch das Absammeln der Dickmaulrüssler von deinen Gartenpflanzen. Das solltest du im Dunkeln tun, da die Käfer dann aktiv sein. Eine Taschenlampe ist dann ebenso unverzichtbar wie eine gute Portion Schnelligkeit, da sich die Dickmaulrüssler im Zweifelsfall auf den Boden fallen lassen lassen und sich in der Erde verstecken.
Auch kann ein sehr regelmäßiges Bearbeiten des Bodens die Entwicklung der Larven im Boden stören. Das kann das Lockern der Erde oder Umgraben des Bodens sein.
Der Dickmaulrüssler und seine Larven können auch mit Nematoden bekämpft werden. Nematoden (insektenparasitische Fadenwürmer) dringen in die Käfer und Larven ein, wo sie ein Bakterium absondern, das tödlich ist. Der tote Wirt produziert dann eine neue Generation von Nematoden, die sich einen neuen Wirt suchen. In jeder Larve entwickeln sich bis zu 300.000 neue Fadenwürmer. Die Nematoden sterben, wenn sie keine neuen Käfer oder Larven mehr in der Nähe finden.
Die Käfer können mit einer Nematodenfalle gefangen werden. Eine Nematodenfalle ist ein Holzbrett mit Rillen, die mit einem Gel gefüllt sind, das Nematoden enthält. Du legst dieses Brett mit den Nematoden auf die Stelle, an der sich der Käfer versteckt. Der Dickmaulrüssler wird sich tagsüber unter dem Brett verstecken wollen und die Nematoden können dann ihre Arbeit tun. Es hilft, wenn du so viele andere Verstecke für den Käfer wie möglich entfernst! Der Käfer wird nach einer Woche durch die Nematoden sterben. Wir empfehlen, das Fangen der Käfer mit dem Einsatz von Nematoden zu kombinieren.
Gegen die Larven gibst du die Nematoden einfach in eine Gießkanne und verteilst sie dann über die Stellen, an denen sich die Larven befinden. Tu dies von Mitte März bis Anfang Juni und von Mitte Juli bis Ende Oktober und vorzugsweise abends, wenn die Larven am aktivsten sind. Achte auf die Art der Nematoden: Manche Nematoden brauchen eine höhere Temperatur, um richtig aktiv zu werden! Achte darauf, dass der Boden feucht ist, wenn du Nematoden einsetzt, denn die Nematoden müssen "schwimmen" können.
Nematoden sind sicher für Mensch, Natur und Tier, und auch Schädlinge können keine Resistenz gegen sie entwickeln. Außerdem kannst du nicht zu viele Nematoden einsetzen, eine größere Menge hat keine schädlichen Auswirkungen.
Natürliche Feinde des Rüsselkäfers sind Hühner und Laufenten, da sie dessen Larven fressen! Wenn du also den nötigen Platz hast und dich gut um die Federtiere kümmern kannst, könnten diese Tiere eine Option für dich sein. Vor allem Zwerghühner sind dafür bekannt, dass sie die Larven des Rüsselkäfers lieben.
Aber auch Gartentiere wie Maulwürfe, Idel, Spitzmäuse, Spinnen oder Erdkröten sind natürliche Feinde des Dickmaulrüsslers. Wenn du dafür sorgst, dass sie sich in deinem Garten wohlfühlen, Futter und Unterschlupfmöglichkeiten finden, reduziert sich die Anzahl der Dickmaulrüssler und ihrer Larven ganz von allein.
Der Dickmaulrüssler kann bekämpft werden, aber erwarte keinen dauerhaften Erfolg nach nur einer "Behandlung". Halte sie mindestens 2 Jahre lang aufrecht, dann wird sich die Population der Rüsselkäfer definitiv zurückentwickelt haben! Ein Garten mit einer hohen Biodiversität, verschiedenen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen, die auch verschiedene Tiere anlocken, wird immer eine bessere Widerstandskraft gegen Schädlinge haben und schneller ein natürliches Gleichgewicht gegen Schädlinge und Pilze finden. Versuche also, deinen Garten so weit wie möglich in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen und zu halten, damit er ausreichend widerstandsfähig bleibt. Wir helfen dir dabei gerne!
Siehst du weiße Flecken auf den Blättern deiner Pflanze? Das könnte Mehltau sein. Das ist zwar ärgerlich, aber Mehltau ist weit verbreitet und lässt sich oft nicht ganz verhindern. Lies in diesem Blog, wie du Mehltau erkennst, wie er entsteht und welche Pflanzen dafür anfällig sind. Natürlich verraten wir dir auch, wie du Mehltau so gut wie möglich vorbeugen und bekämpfen kannst.
Was ist dein Lieblingsvogel? Das Rotkehlchen? Der Haussperling? Der Eisvogel? Und würdest du deinen Lieblingsvogel (und andere Vögel) gerne öfters in deinem Garten sehen? Dann denke wie ein Vogel. Das machst du folgendermaßen.
Als Pflanzenliebhaber erfreust du dich an deinen schönen Pflanzen, ihren neuen Blättern und ihrem gesunden Wachstum. Aber es kann auch weniger gut laufen, wenn beispielsweise unerwünschte Krabbeltierchen bei deinen Pflanze einziehen. Genau wie du mögen sie deine Pflanzen, leider bisweilen etwas zu sehr. Das begeistert deine Pflanze zumeist weniger, da viele Ungeziefer deine Pflanze schädigen können. Deshalb ist es wichtig zu wissen, worauf du achten musst und wie du verhinderst, dass deine Pflanze von Schädlingen befallen wird. Aber keine Angst, mit den Tipps in diesem Blog weißt du schnell, wie du Pflanzenschädlinge vorbeugen und behandeln kannst, wenn sie doch auf deiner Pflanze landen.
Blattläuse: schwarze Tierchen an deiner Pflanze. Oder grüne oder weiße. Sobald du sie siehst, sind sie eine Plage! Blattläuse können sowohl bei deinen Garten- als auch bei deinen Zimmerpflanzen auftreten und vermehren sich sehr schnell. Wir möchten dir alles über Blattläuse erzählen und auch, wie du ihnen vorbeugen und sie bekämpfen kannst.
Hast du Probleme mit Schnecken in deinem Garten oder Gemüsegarten? Schnecken sind Teil der Artenvielfalt in deinem Garten, aber wenn es zu viele sind, kann man sie durchaus als Schädlinge bezeichnen. Wenn sich alles im natürlichen Gleichgewicht befindet, wirst du einige Schnecken sehen, aber keine große Plage. Wir sagen dir gerne, wie du dem natürlichen Gleichgewicht in deinem Garten auf die Sprünge helfen kannst, aber natürlich haben wir auch Tipps, wie du die lästigen Schnecken loswirst!
Biodiversität: Das Wort taucht überall auf. Aber was bedeutet es eigentlich? Unter Biodiversität versteht man die Vielfalt des Lebens: Alle existierenden Arten und die verschiedenen Aufgaben, die sie erfüllen. Alles, was lebt oder gelebt hat, fällt unter die biologische Vielfalt: Die Schwalben in der Luft, die Fliegen, die sie fangen, und die Katze, die versucht, die Schwalbe im Flug zu erwischen. Aber natürlich gehören auch alle Pflanzen, Pilze und die winzigen Mikroorganismen im Boden dazu.
